Groß war die Erleichterung bei Spielern, Verantwortlichen und Anhängern des TV „Jahn” Köln-Wahn II, als der 22:20 (10:9)-Arbeitssieg gegen den TuS Königsdorf III unter Dach und Fach war. Stefan Heckers Mannschaft tat sich in dieser zerfahrenen Partie ungewohnt schwer – erst wenige Sekunden vor dem Ende fiel die endgültige Entscheidung zu Gunsten des TVW. Mit dem vierten Sieg in Folge baute die Wahner Zweitvertretung ihr Punktekonto auf 33:11 Zähler aus. Verbessert haben sich die Chancen auf den Aufstieg in die 1. Kreisklasse dennoch nicht. Vier Spieltage vor Saisonende beträgt der Rückstand auf den Tabellenzweiten SSV Overath II unverändert drei Punkte.
Ein Blick auf das Endergebnis zeigt, dass das Hauptproblem beider Mannschaften in der Offensive lag. Der Heckers-Sieben unterliefen im Spiel nach vorne ungewohnt viele Fehler. Zudem scheiterte sie immer wieder am starken Königsdorfer Keeper, der sich mit zahlreichen Paraden auszeichnen konnte. Auch in der Deckung gab es Probleme. Zumindest im ersten Durchgang setzte sich der gegnerische Kreisläufer viel zu oft durch. In Führung lagen die Gastgeber, die diesmal mit einem recht dünnen Kader auskommen mussten, allerdings fast immer. Nur richtig absetzen konnten sie sich nicht.
So bekamen die Zuschauer in der Wahner Großsporthalle zwar eine spielerisch nur mäßige, dafür aber jederzeit spannende Partie zu sehen. Nach dem 5:5 (17.) durch einen von Marcel Fromme verwandelten Siebenmeter konnte sich der TVW zwischenzeitlich ein kleines Polster verschaffen. Als Sven Schumacher in Unterzahl zum 9:6 (24.) traf, lag Wahn erstmals in diesem Spiel mit drei Toren vorne. Der Vorsprung war aber schnell wieder dahin. Mit drei Treffern in Folge glich der TuS aus, ehe Schumacher zur knappen 10:9-Pausenführung traf.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel eng. Über 14:13 (38.), 15:15 (45.) und 17:15 (50.) steuerte die Partie auf eine packende Schlussphase zu, in der die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste beim 18:19 erstmals nach langer Zeit wieder führten. Dem TVW drohte die zweite Heimniederlage der laufenden Saison. Kreisläufer Marcel Fromme, der nach dem Seitenwechsel kräftig aufdrehte, wendete das Blatt mit zwei Treffern zum 20:19 (58.).
Nach dem Königsdorfer Ausgleich fasste sich Linkshänder Philipp Fromme ein Herz und zog aus dem Rückraum ab – das 21:20 für Wahn. Gewonnen war das Spiel damit aber noch nicht, zumal Martin Glet eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte. Mit einem Mann weniger auf dem Feld eroberte Wahn in der Abwehr den Ball. Königsdorf stellte auf eine offene Manndeckung um; die dadurch entstandenen Freiräume nutzte erneut Philipp Fromme wenige Sekunden vor dem Ende zur endgültigen Entscheidung aus.
Nun hat Stefan Heckers Mannschaft ein wenig Zeit zum Durchatmen. Das nächste Meisterschaftsspiel steht erst am 21. April (15 Uhr) bei Union Rösrath II an.
Die Tore für Wahn erzielten: Marcel Fromme (11/3), Philipp Fromme (4), Sven Schumacher (2), Benjamin Sprengel (2), Martin Glet (1), Niklas Schüller (1) und Marcel Afify (1).
Tobias Carspecken
zum Foto: Wahns Linkshänder Philipp Fromme behielt in der spannenden Schlussphase die Nerven und erzielte die beiden entscheidenden Treffer für seine Mannschaft. (Foto: Thomas Schmidt)