TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Vor dem rechtsrheinischen Lokalderby in der Handball-Landesliga zwischen dem TV „Jahn“ Köln-Wahn und der Reserve der SG MTVD (Samstag, 19.30 Uhr, Großsporthalle an der Albert-Schweitzer-Straße) sind die Rollen klar verteilt. „Wir sind Tabellenführer und gehen deshalb als Favorit in dieses Spiel. Für uns zählen nur zwei Punkte“, fordert Wahns Trainer Stefan Filip den zehnten Sieg im zehnten Spiel, der die Tabellenführung vor dem TuS 82 Opladen (16:2 Punkte) garantieren würde.

Einen Grund, den Gegner zu unterschätzen, gibt es für die Blau-Weißen dennoch nicht. Mit dem 30:29-Erfolg am vergangenen Wochenende über den TuS Rheindorf stellte die SG unter Beweis, dass sie an guten Tagen auch mit den besseren Teams der Liga mithalten kann. Überhaupt zählt die Mannschaft von Trainer Bozo Dujic zu den positiven Überraschungen des bisherigen Saisonverlaufs. Nachdem der Abstieg in der vergangenen Spielzeit nur knapp abgewendet werden konnte, wirkt die SG inzwischen deutlich gefestigter.

Mit 8:10 Punkten rangieren die Buchheimer – vor allem dank ihrer Heimstärke mit drei Siegen in vier Spielen – auf dem neunten Tabellenplatz. Auswärts lief es für den MTVD dagegen bisher vergleichsweise schlecht. Dem Pflichtsieg in Rath-Heumar stehen deutliche Niederlagen in Longerich, Marienheide und Oberwiehl gegenüber. Es überrascht daher nicht, dass die SG in ihrem Vorbericht auf das Derby in Wahn vom „leichtesten Spiel der Saison“ spricht, in dem „wir nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen haben“.

Beim TV Wahn stand unter der Woche vor allem die Aufarbeitung der unerklärlich hektischen ersten Halbzeit in Bergneustadt auf dem Programm. Obwohl die Filip-Sieben gut in die Partie gekommen war und mit 10:7 (19.) in Front lag, agierte sie zerfahren, leistete sich zahlreiche Fehler im Umschalten und Torabschluss, nutzte Überzahlsituationen nicht aus und lag folgerichtig erstmals in dieser Saison zur Pause im Rückstand.

„Wir müssen unbedingt lernen, geduldiger zu werden. Mein Team will häufig noch zu viel auf einmal“, sagt Filip. „Wir müssen die Spiele nicht schon nach 30 Minuten entschieden haben. Wichtig ist, dass wir nach 60 Minuten in Führung liegen.“ Versöhnlich stimmte den 55-Jährigen dagegen, wie seine Mannschaft in Bergneustadt aus der Kabine kam. Mit einem furiosen 11:2-Lauf rehabilitierte sie sich eindrucksvoll für die Fehler der ersten Halbzeit.

Der Wahner Kader für das Duell mit dem MTVD steht noch nicht endgültig fest. Tom Kulik stieg am Dienstag zwar wieder ins Training ein, hat aber weiter Schmerzen in der Schulter. Offen sind auch die Einsätze von Kreisläufer Tim Schmitz, dem Gelenkflüssigkeit aus dem dick geschwollenen Ellenbogen abgesaugt werden musste, und Linkshänder Jörn Klinnert (Adduktorenprobleme).

Tobias Carspecken

zum Foto: Tim Schmitz und die Wahner Landesliga-Handballer wollen gegen den MTVD die Tabellenführung verteidigen. Ob der Kreisläufer dabei mithelfen kann, ist wegen einer Ellenbogenverletzung aber noch offen. (Foto: Thomas Schmidt)