Großer Jubel beim TV „Jahn“ Köln-Wahn: Die Blau-Weißen kehren nach vierjähriger Abstinenz in die Handball-Verbandsliga zurück. Drei Spieltage vor Saisonende machte das Team von Trainer Stefan Filip den Aufstieg mit einem nie gefährdeten 30:19 (15:8)-Heimsieg gegen den TV Gelpetal vorzeitig perfekt. „Wir sind sehr stolz auf unsere Mannschaft. Sie hat von Beginn an hochmotiviert und konzentriert auf dieses Ziel hingearbeitet, sie besitzt einen tollen Teamgeist und steigt nach einer überragenden Saison vollkommen verdient auf“, freuten sich die beiden Abteilungsleiter Bernd Liberka und Tobias Carspecken nach dem 22. Sieg im 24. Spiel, mit dem das Punktekonto auf 45:3 Zähler ausgebaut wurde.
Die Geschichte dieses ungleichen Spiels ist eigentlich schnell erzählt. Vor 300 Zuschauern in der Großsporthalle stellten die Hausherren mit einer starken Anfangsphase die Weichen frühzeitig auf Sieg. Die Filip-Sieben spielte zunächst wie entfesselt und führte nach zwölf Minuten vorentscheidend mit 8:0. Schon zu diesem Zeitpunkt schallte es „Nie mehr Landesliga, nie mehr, nie mehr“ von der Tribüne. Die Choreographie der aktiven Wahner Fans, die vor dem Anwurf blau-weiße Buchstaben in die Höhe gehalten hatten, die zusammen das Wort „Aufstieg“ ergaben, hatte ihre beflügelnde Wirkung nicht verfehlt.
Gästecoach Horst Dinspel nahm eine Auszeit, um seine vom Abstieg bedrohte Mannschaft, die sich bis dato überraschenderweise kaum gewehrt hatte, wachzurütteln. Immerhin gelang es den Oberbergern, den Rückstand bis zur Pause nicht noch größer werden zu lassen. Das lag zu einem nicht unerheblichen Teil allerdings auch am TV Wahn selbst, der nach dem 10:1 durch Simon Welter zwei Gänge herunter schaltete und munter durchwechselte. Eng wurde es für die Hausherren dennoch zu keinem Zeitpunkt. Die Defensive um den sicheren Marcel Mikolai im Tor wurde vom Gelpetaler Angriff wenig gefordert. Hätte der TVW seine Chancen konsequenter genutzt, wäre schon nach 30 Minuten eine noch deutlichere Führung möglich gewesen. Doch bei der allgemeinen Partylaune, die auf den Rängen herrschte, sei dies der Mannschaft verziehen.
Nach dem Seitenwechsel tat der „Jahn“ weiter nur das Nötigste. Der gute Benjamin Jäger (19:13) und Jörn Klinnert (22:15) hielten die Oberberger auf Distanz, ehe ihre Mitspieler am Ende noch einmal aufdrehten und die Führung auf 24:16 und 27:18 ausbauten. In den Schlussminuten hielt es niemanden mehr auf seinem Platz. Mit Standing Ovations feierte der Wahner Anhang, der die letzten zehn Sekunden des Spiels lautstark zusammen runterzählte, seine Mannschaft und die langersehnte Rückkehr in die Verbandsliga. Mit Sekt- und Bierduschen, einem Humba, der Übergabe der „Meisterschale“ an Florian Butscheid sowie den obligatorischen Aufstiegsshirts – unbeschreibliche Szenen, die alle Beteiligten vermutlich nie vergessen werden – starteten anschließend die feucht-fröhlichen Feierlichkeiten, die später im “Paradise” in Wahn fortgesetzt wurden uns bis in die frühen Morgenstunden andauerten.
Tobias Carspecken
Weitere Bilder von Thomas Schmidt: http://www.flickr.com/photos/df8kk/sets/72157633074205715/