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Am Ende von intensiven 60 Minuten hüpften die Gewinner mit letzter Kraft im Kreis. Der 18:15 (7:7)-Sieg des TV „Jahn“ Köln-Wahn im rechtsrheinischen Lokalschlager bei der SG MTVD war einer der vielen Überraschungen des 18. Verbandsliga-Spieltags. „Nach den turbulenten letzten Tagen hat die Mannschaft Charakterstärke bewiesen. Es macht mich stolz, mit wie viel Leidenschaft und Herzblut dieser Sieg errungen wurde“, lobte Abteilungsleiter Bernd Liberka nach der aus kämpferischer Sicht wohl besten Saisonleistung, die die Ausbeute auf 17:19 Zähler verbesserte und den achten Tabellenplatz sicherte.
Nachdem am Freitagabend feststand, dass sich die Wege des TV Wahn und seines Trainers Stefan Filip nicht erst – wie ursprünglich vorgesehen – zum Saisonende, sondern bereits mit sofortiger Wirkung trennen würden, waren die Porzer zur Improvisation gezwungen. Mit Tom Kulik übernahm ein Feldspieler das Coaching an der Seitenlinie. Vor allem in den ersten 20 Minuten machte sich stark bemerkbar, dass es dem Wahner Rückraum ohne Kulik, Benjamin Jäger und Christian Gerwe an der nötigen Durchschlagskraft fehlte.
Gegen robust verteidigende Buchheimer fand der TVW so gut wie kein Durchkommen. Erst in der 11. Minute erzielte Linkshänder Jörn Klinnert das erste Tor für seine Mannschaft – es war der Anschlusstreffer zum 1:3. Bis zum 2:5 (19.) taten sich die Gäste offensiv unverändert schwer, ehe sie sich – aufbauend auf einer grandiosen Abwehrleistung mit einem überragenden Gerrit Kolbe zwischen den Pfosten – Stück für Stück in die torarme Partie hineinarbeiteten. Lohn für die großen Mühen war der Ausgleichstreffer von Alexander Busche zum 5:5 (26.). Den folgenden 5:7-Rückstand egalisierten Michael Siebert und Christian Dobbelstein zum 7:7-Pausenstand und verliehen ihrem Team trotz des verletzungsbedingten Ausscheidens von Jörn Klinnert Mut für die zweite Halbzeit.
Den deutlich besseren Start erwischten die Blau-Weißen, die auch nach dem Seitenwechsel Schwerstarbeit in der Defensive verrichteten und den MTVD um Joscha Rinke und Matthias Lipka mit einer knüppelharten 6:0-Formation zur Verzweiflung brachten. Michael Siebert sorgte in Unterzahl mit dem 8:7 für die erste Wahner Führung in diesem Spiel. Ab dem 9:8 (34.) durch einen herrlichen Wurf von Markus Filp ins lange Eck führte nur noch der Aufsteiger, der immer selbstbewusster wurde und sich mit einem 6:0-Lauf vorentscheidend auf 14:8 absetzte (41.). Die SG, die ohne ihren am Knie verletzten Toptorjäger Marian Dahlke aufgelaufen war, wirkte entnervt und fand auch nach einer Auszeit von Karsten Bohmann-Hesse offensiv kein Mittel gegen taktisch sehr disziplinierte und robuste Wahner.
Natürlich bekamen die 150 Zuschauer am Herler Ring keinen spielerischen Leckerbissen geboten. Doch das konnte man – zumindest von den personell stark dezimierten Porzern – auch nicht erwarten. Umso schöner war für die vielen Wahner Anhänger anzusehen, wie ihre Mannschaft auch nach der dritten Zwei-Minuten-Strafe für Christopher Busche (48.) cool blieb und die Angriffe in gezwungenermaßen völlig ungewohnten Aufstellungen so lange ausspielte, bis sie zum Abschluss gezwungen war. Tim Schmitz sorgte mit dem 15:10 (51.) für die Vorentscheidung, Simon Welter (18:14/59.) machte danach den Deckel drauf. Die Derby-Überraschung war perfekt.
Für die Gewinner konnten sich Christian Dobbelstein (4), Michael Siebert (3), Simon Welter (3), Alexander Busche (3), Tim Schmitz (2/2), Jörn Klinnert (1), Markus Filp (1) und Christopher Busche (1) in die Torschützenliste eintragen. Im Heimspiel am Samstag (19.30 Uhr, Großsporthalle) gegen den Tabellennachbarn CVJM Oberwiehl wollen die Porzer eine weitere leidenschaftliche Vorstellung bieten und hoffen dabei auf zahlreiche Fan-Unterstützung. Reservecoach Lars Fabisch, der nach der Trennung von Stefan Filip beide Herrenteams bis Saisonende in Personalunion trainiert, wird dann erstmals bei der 1. Mannschaft auf der Bank sitzen.
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Weitere Spielbilder von Marcel Fromme: http://www.flickr.com/photos/marcelfromme/sets/72157640741888853/
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