TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Wahn-Frechen_3Die famose Siegesserie des TV „Jahn“ Köln-Wahn ist gerissen. Der Tabellenführer der Handball-Landesliga unterlag in eigener Halle dem HSV Frechen mit 27:30 (12:12) und kassierte am 20. Spieltag damit seine erste Niederlage. Durch den gleichzeitigen Sieg des TuS 82 Opladen verringerte sich der Vorsprung auf Platz zwei auf fünf Zähler. „Wir dürfen die Köpfe jetzt nicht hängen lassen, sondern müssen beim Pulheimer SC die richtige Antwort geben“, blickte Abteilungsleiter Bernd Liberka kurz nach Spielende bereits auf die nächste schwierige Aufgabe am kommenden Samstag (17.30 Uhr).

Wahn-FrechenMann des Abends aus Sicht der Frechener war Torwart Nils Keuthage, der zahlreiche Großchancen vereitelte, seine Mannschaft im ersten Durchgang im Spiel hielt und nach der Pause zum verdienten Sieg führte. „Wir haben einfach zu viele klare Chancen vergeben. In der zweiten Halbzeit kam dann eine ganz schwache Abwehrleistung hinzu. So konnten wir gegen einen cleveren Gegner nicht gewinnen“, fasste Bernd Liberka 60 enttäuschende Wahner Minuten zusammen.

Dabei hatte das Spiel vielversprechend aus Sicht der Hausherren begonnen. Die Deckung stand zunächst sicher und hatte die beiden wurfgewaltigen Frechener Halben, Marian Sindermann und Tobias Marquardt, gut im Griff. Dafür ließ im Angriff die Chancenverwertung zu wünschen übrig. Zwar führte der „Jahn“ gegen nur schwer in Tritt kommende Gäste mit 4:1, 9:5 und 11:7, verpasste zu diesem Zeitpunkt aber, sich noch deutlicher abzusetzen und das Spiel möglicherweise vorzuentscheiden. „Letztendlich haben wir den Gegner selbst stark gemacht“, analysierte Liberka, der mitansehen musste, wie der Spitzenreiter die Partie gegen Ende der ersten Halbzeit aus der Hand gab und mit einem enttäuschenden 12:12 die Seiten wechselte.

Wahn-Frechen_2Nach dem Pausentee lag der HSV ab dem 14:15 ständig mit einem bis drei Treffern in Führung. Die Wahner Deckung wirkte unorganisiert, offenbarte ungewohnt große Lücken, attackierte zu spät und zu behäbig und konnte so nur wenige Angriffe abwehren. Das Fehlen von Defensivspezialist Florian Butscheid, der wegen eines grippalen Infektes nur zu einem Kurzeinsatz kam, und Tom Kulik (er vertrat den erkrankten Trainer Stefan Filip) machte sich deutlich bemerkbar. In der Offensive tat sich der TVW gegen kompakt verteidigende Gäste zunehmend schwerer. Linkshänder Jörn Klinnert, der grippekrank kurzfristig absagen musste, hätte dem „Jahn“ sehr gut getan. Kaum jemand im Trikot der Blau-Weißen erreichte Normalform, während sich die Frechener von Minute zu Minute steigerten. Vor allem Marian Sindermann, Simon Bösing, Niko Schleining und Tobias Marquardt drehten kräftig auf.

Zwar verkürzten Christian Simon und Malte Baumann in der Schlussphase auf 24:25 (53.) bzw. 26:27 (56.), doch zu einer Wende reichte es trotz der tollen Unterstützung der 150 Fans nicht mehr. Für den TV Wahn trafen: Malte Baumann (5), Tim Schmitz (5/3), Christian Simon (4), Benjamin Jäger (4/2), Michael Siebert (3), Jens Voskuhl (2), Simon Welter (2) und Christian Gerwe (2/1)

Weitere Spielbilder von Thomas Schmidt: http://www.flickr.com/photos/df8kk/sets/72157632841717527/

Tobias Carspecken