TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Vor einer Reise zurück in die Geschichte des deutschen Handballs steht der TV „Jahn“ Köln-Wahn am Samstag (19.30 Uhr) im Auswärtsspiel beim TV Gelpetal. Austragungsort ist die altehrwürdige Sporthalle an der Reininghauser Straße, in der der VfL Gummersbach in den 60er Jahren groß wurde. Wegen ihres Parkettbodens ist die enge und unbequem zu spielende Halle weit über die Grenzen des Oberbergischens hinaus bekannt.

An der Zielsetzung aus Sicht des Landesliga-Tabellenführers ändert das freilich nichts. „Wir müssen dieses Spiel gewinnen, um Platz eins vor Opladen zu behaupten“, sagt Trainer Stefan Filip, dessen Mannschaft mit der makellosen Bilanz von zehn Siegen in zehn Spielen anreist. Von einem Selbstläufer geht im Lager der Blau-Weißen trotzdem niemand aus. „Wir sind sicherlich Favorit, nehmen den Gegner aber sehr ernst“, erklärt Filip.

Trotz des furiosen Saisonstarts plagen auch den Wahner Übungsleiter einige Sorgen. Verletzungen und Erkrankungen ließen unter der Woche nur einen eingeschränkten Trainingsbetrieb zu. Sicher ist, dass neben dem Langzeitverletzten Samuel Kingdon auch Tom Kulik (Schulter) und Christian Simon (grippaler Infekt) am Samstag ausfallen. Fraglich sind zudem die Einsätze von Jörn Klinnert, Christian Dobbelstein (beide Erkältung), Benjamin Jäger (Pferdekuss) und Jens Voskuhl, der sich bei einem Zweikampf im Dienstagstraining eine Bänderdehnung im Schulterbereich zuzog. In welcher Formation der „Jahn“ letztendlich auflaufen wird, entscheidet sich erst kurzfristig.

Vor dem Duell mit dem Spitzenreiter fühlt sich der TV Gelpetal in der Rolle des Außenseiters pudelwohl. Nach der souverän gewonnenen Kreismeisterschaft hat die Mannschaft des Trainerduos Jochen Fanger/Stefan Tsolakidis in der Landesliga allerdings noch mit Problemen zu kämpfen. Die ersten vier Saisonspiele gingen verloren, ehe im Lokalderby gegen die HSG Marienheide/Müllenbach der erste Sieg gelang.

Auffällig ist, dass der Tabellenelfte jeden seiner bisherigen fünf Punkte in der eigenen Sporthalle einfuhr. Auswärts hatte das Team um den spielstarken und torgefährlichen Mittelmann André Heinrich dagegen noch keinen Grund zur Freude. Auf die schwere Verletzung von Torhüter Dennis Ufer reagierte der TVG Anfang November übrigens mit einer namhaften Verpflichtung: Uwe Schneevogt, zuletzt beim Oberligisten TuS Derschlag zwischen den Pfosten, gab dem Aufsteiger seine Zusage.

Tobias Carspecken

zum Foto: Auf die Dienste seines erkrankten Linkshänders Christian Simon muss der TV Wahn in Gelpetal verzichten. (Foto: Thomas Schmidt)