TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Der 19. September 2020 markiert in gleich doppelter Hinsicht einen Neustart für den TV „Jahn“ Köln-Wahn. Mehr als ein halbes Jahr nach dem Abbruch der Saison 2019/20 tastet sich der Handball am Mittelrhein in den Spielbetrieb zurück. Die Blau-Weißen gehen diese außergewöhnliche Zeit mit einer sportlichen Neuausrichtung an. Nach dem Rückzug der 1. Herren-Mannschaft aus der Regionalliga Nordrhein tritt das fast ausschließlich aus Eigengewächsen bestehende neue Aushängeschild des TVW in der Spielzeit 2020/21 in der Verbandsliga Mittelrhein an, für die sich das bisherige Reserve-Team durch den Durchmarsch aus der Kreisliga qualifiziert hat.

Auf seinem neuen Weg hat der TV „Jahn“ Köln-Wahn bislang große Unterstützung erfahren. Dies zeigte sich beispielsweise darin, dass die Heim-Testspiele während der Saisonvorbereitung stets von reichlich Anhängern besucht wurden. Zudem haben sich bereits Dutzende Fans eine Dauerkarte gesichert, um ihren Platz auf der in Zeiten der Pandemie deutlich verkleinerten Tribüne der Großsporthalle Wahn sicher zu haben. „Der eingeschlagene Weg wird im Verein und Umfeld voll akzeptiert“, freut sich Cheftrainer Thomas Radermacher. „Wir haben sehr viele Nachrichten von Fans bekommen, die sich unfassbar auf die neue Saison freuen. Und das tun wir auch.“

Die Vorfreude ist auch deshalb besonders groß, weil die Vorbereitungsphase Corona-bedingt so lang und so kompliziert war wie noch nie. „Dennoch hat jeder Spieler zu 100 Prozent mitgezogen. Engagement und Einsatzbereitschaft sind top, der Wille dieses Teams ist sehr gut“, lobt Radermacher seine Schützlinge. Ein Wermutstropfen war allerdings das Verletzungspech, das sich durch den gesamten Sommer zog und für teils schwerwiegende Blessuren sorgte.

Umso wichtiger, dass der Kader mit drei Torhütern und 18 Feldspielern ganz bewusst breit angelegt wurde, um die Strapazen der 28 Spiele langen Mammutsaison möglichst gut bewältigen zu können. Betreut wird das Team neben Chefcoach Thomas Radermacher von Spieler-Co-Trainer Benjamin Sprengel, Athletiktrainer Sebastian Kruszelnicki und dem spielenden Torwarttrainer Gerrit Kolbe. Zum Kapitän wurde Benjamin Jäger ernannt.

Das Aufgebot selbst ist in großen Teilen identisch mit dem des Vorjahres. Es setzt sich aus vielen jungen Spielern und ein paar Routiniers zusammen, die menschlich wunderbar harmonieren. Verstärkt wurde das Ensemble durch drei Akteure, die aus der bisherigen Regionalliga-Mannschaft dazugestoßen sind. Neuzugänge im eigentlichen Sinne stellen Torhüter Paul Rotscholl, Linksaußen Dario Giacobbe und Mittelmann Jan Lange allerdings nicht dar. Sie alle haben das Handballspielen an der Albert-Schweitzer-Straße erlernt und sind Mitspielern und Zuschauern daher bereits seit Jahren bestens bekannt.

Aus sportlicher Sicht geht es für den TV „Jahn“ Köln-Wahn darum, bei bis zu sechs möglichen Absteigern frühzeitig sicheren Boden unter den Füßen zu bekommen. „Wenn uns das gelingt, schauen wir weiter und setzen uns neue Ziele“, skizziert Thomas Radermacher das Vorhaben. Zu vergessen ist schließlich nicht, dass es sich bei seiner Mannschaft in erster Linie um einen Verbandsliga-Neuling handelt, der im Nachrückverfahren den Aufstieg geschafft hat.

Meisterschaftsfavoriten sind andere. Ganz vorne erwartet werden die seit dieser Saison vom langjährigen Wahner Regionalliga-Recken Gregor Pohl trainierte HSG Rösrath/Forsbach sowie der Stolberger SV. Als Geheimfavorit gilt Mitaufsteiger TV Palmersheim, bei dem das Radermacher-Team am Samstag (19.30 Uhr, Peter-Weber-Halle, Münsterstraße 22-24, 53881 Euskirchen) die Saison eröffnet. Die Euskirchener haben mit der Verpflichtung des Rheinbacher Regionalliga-Torjägers René Lönenbach den spektakulärsten Transfer-Coup der Verbandsliga gelandet.

Insgesamt aber fallen sportliche Prognosen in der Corona-Krise ob all ihrer Unsicherheiten und Unwägbarkeiten schwer. Deshalb bleibt Thomas Radermacher eher vage, was das aktuelle Leistungsvermögen des eigenen Teams betrifft: „Wir sind natürlich noch nicht bei 100 Prozent. Wir werden nach den ersten Spielen ein Fazit ziehen und schauen, was schon gut ist und was noch besser werden kann. Wir wollen uns kontinuierlich verbessern, unsere Entwicklung schrittweise voranführen.“

Dabei setzen Club und Mannschaft auf weiterhin zahlreiche Unterstützung der Wahner Anhänger. „Wir freuen uns sehr auf den Support unserer Fans, der sehr wichtig ist für unser junges Team“, betont Thomas Radermacher. „Umgekehrt wissen wir dieses Vertrauen sehr zu schätzen und wollen es mit guten Leistungen zurückzahlen. Die Jungs sind heiß, dass es endlich losgeht.“

Das erste Verbandsliga-Heimspiel des TV „Jahn“ Köln-Wahn findet statt am Samstag, 26. September, um 18.30 Uhr, gegen die TSV Bonn rrh. Im Rahmen dieser Partie werden die bestellten Dauerkarten gegen Bezahlung ausgehändigt. Wer bis dato noch ein Jahresticket erwerben möchte, hat dazu die Möglichkeit unter https://www.tv-wahn-handball.de/dauerkarte/