Handball-Verbandsligist TV Köln-Wahn hat sein Heimspiel gegen den VfL Bardenberg mit 28:34 (11:17) verloren.
Auch wenn der Sieg des Tabellendritten insgesamt verdient war, haben sich die abstiegsbedrohten Gastgeber zumindest nach dem Seitenwechsel gut verkauft und wurden etwas unter Wert geschlagen. Die Ausgangslage für dieses Spiel war sehr klar: Die Land-Aachener konnten angesichts des Tabellenstandes unbeschwert aufspielen, während die ums Überleben kämpfenden Wahner unbedingt einen doppelten Punktgewinn einfahren mussten.
In den ersten 20 Minuten war kein Klassenunterschied zu erkennen. Die Hausherren spielten munter mit und sie lagen zeitweise sogar mit zwei Toren in Führung (7:5/15.). Ab der 22. Spielminute neigte sich dann die Waage zugunsten des VfL, als die Wahner, wie in dieser Saison schon so oft gesehen, für etliche Minuten nichts mehr zustande brachten und dem Gegner die Chance eröffneten, sich um einige Treffer abzusetzen. Die Bardenberger ließen sich nicht zwei Mal bitten und zogen über 9:10 (22.) auf 9:14 (27.) davon. Jetzt stand es nicht gut um die Einheimischen, zumal die Gäste sogar einen Sechs-Tore-Vorsprung mit in die Pause nahmen (11:17).
Ungute Erinnerungen kamen auf, als man sich am letzten Wochenende im Siebengebirge nach dem Seitenwechsel völlig unerklärlich kampflos ergab. Doch dieses Mal überraschte das Team seine treuen Fans auf angenehme Art und Weise. Es nahm den Kampf an und ein von Markus Zimmermann gehaltener Siebenmeter-Strafwurf war dann das endgültige Signal zur Aufholjagd. Der Rückstand wurde Tor um Tor aufgeholt und als selbst ein Unterzahlspiel um die 40. Minute herum mit Vorteil abgeschlossen werden konnte, gelang Mesut Sümercan in der 43. Minute der vielumjubelte Ausgleich zum 20:20.
Die Gäste waren von der positiven Einstellung der Wahner wohl etwas überrascht worden. Sie hatten in den ersten zehn Minuten nach der Pause die Kontrolle über das Spiel vollständig aus der Hand gegeben. Wesentlichen Anteil an dieser erfolgreichen Aufholjagd hatte Rechtsaußen Markus Filp, der noch in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel gefunden hatte. In den folgenden Minuten erarbeiteten sich die Bardenberger wieder leichte Vorteile und der TV Wahn lief einem knappen Rückstand hinterher. Einiges Pech verhinderte beim Spielstand von 24:26 (51.) den Ausgleich bzw. die knappe Führung, als nacheinander Alexander Busche, Florian Lenzen und Markus Filp nur das Torgebälk des Tabellendritten trafen.
Beim Spielstand von 26:28 (54.) war man immer noch auf Tuchfühlung, ehe die Gäste dann den Sack zumachten, wobei sie auch von einer 2×2-Minuten-Strafe von Alexander Busche profitierten (51.), die dann im Endeffekt eine Rote Karte zur Folge hatte. Die nun etwas offenere Deckungsvariante der Wahner nutzten sie, um den Sieg endgültig zu sichern und bis zum Abpfiff den zur Pause erreichten Sechs-Tore-Vorsprung wieder herzustellen (28:34).
Trotz der Niederlage haben die Einheimischen in dieser Begegnung gezeigt, dass man mit Kampf einiges erreichen kann. Ihr im zweiten Durchgang engagiertes und erfolgreiches Spiel findet auch in der ordentlichen Angriffseffektivität von 61 Prozent ihren Ausdruck. Aber die Aufholjagd hatte wohl letzten Endes zu viel Kraft gekostet. Leider scheiterten die Wahner in diesem Spiel wieder mal an ihrer Siebenmeter-Schwäche, denn sie verwarfen vier der zugesprochenen Strafwürfe, die der Gästetorhüter aber auch glänzend parierte. Bester Werfer aus Seiten der Gastgeber war Michael Siebert, der auch ansonsten zu gefallen wusste.
Trotz der Niederlage ist der Mannschaft nach der desolaten Leistung vom letzten Wochenende zumindest teilweise eine Wiedergutmachung gelungen. Die konsequent leitenden Schiedsrichter gefielen durch ihre sehr schnellen, sehr klaren und treffsicheren Entscheidungen, ohne sich in den Vordergrund zu schieben.
Karl Blank
Torfolge: 2:2 (5.), 4:4 (12.), 7:5 (15.), 9:10 (22.), 9:14 (27.), 11:17 (30.) – Halbzeit – 15:18 (36.), 18:20 (40.), 20:20 (43.), 24:25 (49.), 26:28 (54.), 27:31 (58.), 28:34 (60.).
TV Wahn: Thomas Wieland (TW), Markus Zimmermann (TW), Alexander Busche (4), Christopher Busche (1/1), Thorsten Dolinski (1), Daniel Esser, Markus Filp (4), Tim Fuhrmann (1), Benjamin Jäger, Florian Lenzen (1), Jürgen Proske (4/2), Michael Siebert (10/3), Mesut Sümercan (2).