Mit einem doppelten Punktgewinn im Gepäck sind die Landesliga-Handballer des TV ?Jahn” Köln-Wahn von ihrer Reise ins Bergische Land zurückgekehrt. Beim SSV Nümbrecht behielten die mit lediglich sieben Feldspielern angetretenen Porzer problemlos mit 35:28 (18:12) die Oberhand. Für die Mannschaft von Trainer Torsten Tietgen war es der erste Erfolg nach zuvor vier sieglosen Spielen in Folge. Dementsprechend groß war die Erleichterung bei allen Beteiligten. ?Der Sieg war völlig ungefährdet”, freute sich Tietgen. Trotzdem wollte er den Erfolg seiner Mannschaft nicht überbewerten: ?Man muss schließlich berücksichtigen, dass Nümbrecht vor allem in der ersten Halbzeit wirklich schlecht gespielt hat.”
Die Porzer legten los wie die Feuerwehr und machten von Beginn an klar, wer am Ende das Spielfeld als Sieger verlassen würde. Bis zum 2:3 (4.) hielten die Oberbergischen mit, danach setzte sich Wahn trotz der offensiven gegnerischen Deckung kontinuierlich ab. Nach zwölf Minuten ? die Gäste führten zu diesem Zeitpunkt mit 9:3 ? betrug der Vorsprung bereits sechs Treffer. Daran konnte auch eine Manndeckung gegen Dominik Heimes nichts ändern. Wahns Linkshänder wusste mit insgesamt sieben Treffern und zahlreichen Torvorlagen zu überzeugen. Und außerdem besaß der Blondschopf ja auch noch fünf Mitspieler, die im ersten Durchgang eine an Effektivität kaum zu übertreffende Angriffsleistung boten. Maßgeblichen Anteil daran hatte der starke Kreisläufer Christopher Busche, der immer wieder toll in Szene gesetzt wurde und neun seiner insgesamt zehn Versuche souverän verwandeln konnte.
Bis zur 24. Minute landete nahezu jeder Wahner Angriff im Tor der Gastgeber. Entweder, weil die Porzer nach gegnerischen Fehlwürfen schnell umschalteten, oder weil sie aus dem aufgebauten Angriff heraus konzentriert aufspielten. So bekamen die Zuschauer eine überraschend einseitige Landesligapartie zu sehen. Als Dominik Heimes nach 21 Minuten auf 16:6 erhöhte, führten die Gäste bereits mit zehn Treffern, und auf der Tribüne stellte sich der mitgereiste Anhang die Frage, wann Wahn letztmals schon vor der Pause so deutlich geführt hatte. Zu kritisieren gab es im ersten Durchgang lediglich die Phase zwischen der 25. und 30. Minute, in der Wahn einige leichte Bälle hergab und der Gegner auf 12:18 verkürzte.
Nach der Pause fanden die Jungs von Torsten Tietgen zunächst zu ihrer starken Angriffsleistung aus den ersten 25 Minuten zurück. Folgerichtig stellte Christopher Busche mit seinem Treffer zum 25:15 den alten Zehn-Tore-Abstand wieder her (38.). Für die höchste Wahner Führung in diesem Spiel sorgte Dominik Heimes, als er in der 43. Minute zum 28:16 traf. Danach nahm bei den Kölnern die Qualität in Angriff und Abwehr drastisch ab. Innerhalb von nur sechs Minuten verkürzte Nümbrecht mit einem 6:0-Lauf auf 22:28. Wirklich Angst musste man um den TV Wahn allerdings nicht haben, denn näher kamen die Oberberger nicht mehr heran. Über 30:24 (52.) und 33:27 (57.) steuerten die Gäste einem verdienten Sieg entgegen, mit dem sie ihr Punktekonto (16:16) wieder ausgleichen konnten.
Im Lager der Porzer freut man sich nun auf das anstehende Lokalderby gegen den RSV Rath-Heumar, das am kommenden Samstag (19. Februar, 19.30 Uhr) in der Wahner Großsporthalle über die Bühne geht. Im Hinspiel sahen 200 Zuschauer eine an Dramatik kaum zu überbietende Punkteteilung; mit einer mindestens genauso großen Kulisse ist auch im Rückspiel in Wahn zu rechnen.
Für den TV ?Jahn” Köln-Wahn trafen: Christopher Busche (9), Dominik Heimes (7), Michael Siebert (6), Markus Filp (4), Andreas Glüer (4/2), Tim Fuhrmann (3) und Tim Sprengel (2).
Tobias Carspecken