Im Lokalderby der Handball-Verbandsliga trennen sich der TV Köln-Wahn und der SC Fortuna Köln mit einem 24:24 (12:13)-Unentschieden.
Der von den Gastgebern erhoffte Befreiungsschlag blieb aus, denn das Unentschieden gegen den Aufsteiger aus der Südstadt ist im Kampf gegen den Abstieg im Grunde genommen etwas zu wenig. Dabei war eigentlich alles bestens angerichtet und alle Voraussetzungen für einen unterhaltsamen Handball-Abend waren gegeben. Auf dem Spielplan stand das hochinteressante Stadt-Duell gegen die Fortuna, die Karneval-Tanzgruppe „Wahner Wibbelstetze“ hatte sich eingefunden, um mit einigen Tanz-Einlagen für zusätzliche Unterhaltung zu sorgen und die 250 Zuschauer in der Großsporthalle machten eine tolle Stimmung.
Allein das Endergebnis stimmte nicht aus Sicht der Einheimischen, denn aus dem erhofften Sieg wurde nichts. Dabei hatte es zwischendurch ganz nach dem ersten doppelten Punktgewinn seit vier Spieltagen ausgeschaut. Die ersten Tore in dieser Begegnung fielen in rascher Folge, wobei die Gäste zunächst die Nase etwas vorn hatten. Aber der TV Wahn machte in nur wenigen Minuten aus einem 3:4-Rückstand in der siebten Minute eine scheinbar beruhigende 9:4-Führung (14. Min.). Dies war für die Gastgeber die beste und effektivste Phase in der gesamten Begegnung.
Der Gästetrainer reagierte umgehend mit einer Auszeit und beorderte den früheren Wahner Torhüter Manfred Hoffmann zwischen die Pfosten. Und das zahlte sich sofort aus, denn nun gewann die Fortuna-Abwehr an Stabilität beziehungsweise die einheimischen Angreifer scheiterten ein ums andere Mal an den Paraden des alten Fuchses. Die Südstädter holten Tor um Tor auf, schafften in der 24. Minute etwas überraschend den Ausgleich zum 11:11 und bis zum Pausenpfiff sogar eine knappe Führung (12:13). Die Wahner hatten bis zu diesem Zeitpunkt einiges Pech, denn sie scheiterten nicht weniger als fünf Mal am Torgebälk des gegnerischen Gehäuses.
Nach dem Wechsel nahmen die Gastgeber sofort das Heft in die Hand. Sie gestatteten der Fortuna in diesen ersten zehn Minuten lediglich einen einzigen Treffer und lagen bis zur 50. Minute meist mit zwei bis drei Toren in Front. Aber der Vorsprung gab ihnen nicht die nötige Sicherheit, so dass die Gäste noch einmal zurückkamen und in der 55. Spielminute zum 22:22 und 90 Sekunden vor dem Abpfiff zum 23:23 ausgleichen konnten. Nach der neuerlichen Führung des TV Wahn durch Alexander Busche (58:55 Min.) nahm der Liga-Neuling sofort eine Auszeit und kam danach einmal mehr zum Gleichstand (24:24, 59:22 Min.). Die Wahner konnten den Rest der Spielzeit nicht mehr zum Siegtreffer nutzen, auch nicht in den letzten acht Sekunden, als man noch einmal ein Überzahlspiel hatte.
Angesichts des Spielverlaufs war dieses Unentschieden für die Fortuna ein gefühlter Sieg, lief sie doch die meiste Zeit einem Rückstand hinterher. Im einheimischen Lager ärgerte man sich darüber, dass man den doppelten Punktgewinn etwas leichtfertig verschenkt hatte. Bester Spieler auf Seiten der Gastgeber war Christopher Busche, der unter anderem ganz abgezockt sämtliche Siebenmeter-Strafwürfe verwandeln konnte. Der Rückkehrer Alexander Busche feierte einen gelungenen Einstand und auch Torhüter Thomas Ehlert wusste zu gefallen. Das Schiedsrichtergespann pfiff völlig unaufgeregt und tat einen guten Job.
Es folgen jetzt fünf Auswärtsspiele hintereinander, in denen das „Flughafen-Team“ danach trachten muss, die doch erkennbaren Verbesserungen zu verstetigen, um sich vom Tabellenende abzusetzen.
Ausschnitte der Partie zeigt der Lokalfernsehsender „center.tv“ am kommenden Dienstag in der Sendung „Rheinsport“. Sendebeginn ist um 19.30 Uhr.
Tore für den TV Köln-Wahn: C. Busche (8/5), A. Busche (6), Bosnjak (3), Filp (2), Siebert (2), Sümercan (1), Jäger (1), Dolinski (1).
Karl Blank