Ein Abstieg fühlt sich nie gut an. Bei der 2. Herren-Mannschaft des TV „Jahn“ Köln-Wahn war er in der vergangenen Landesliga-Saison jedoch gewissermaßen einkalkuliert. Die Blau-Weißen waren mit einem sehr jungen Team angetreten, in dem die meisten Spieler bis dato über keine Erfahrung auf Verbandsebene verfügten. Zudem verwandelte die sinnfreie Abstiegsregelung des Handball-Verband Mittelrhein den Klassenerhalt für die meisten Landesligisten in ein unrealistisches Szenario. Am Ende waren es neun von 16 Clubs, die den Gang in die Kreisliga antreten mussten.
Dennoch brachte die Saison 2022/23 den Wahner Unterbau voran. Nach zu erwartenden Startschwierigkeiten zeigte das neu formierte Team von Spielertrainer Mesut Sümercan eine deutliche Lernkurve, die sich ab Herbst auch auf dem Punktekonto bemerkbar machte. Vor allem in der Großsporthalle war die inzwischen zusammengewachsene Wahner Reserve in der zweiten Halbserie schwer zu bezwingen. Liga-Torschützenkönig Robin Rastuttis und Torwart Jakov Lovrincevic hatten daran maßgeblichen Anteil.
Das vordergründige Ziel einer Zweitvertretung – Spieler an die 1. Mannschaft heranzuführen – wurde erfüllt. Zur Saison 2023/24 gelang Linkshänder Arne Hantsch die Beförderung in das Verbandsliga-Team. Zudem gehören Mathias Ortiz Kafzyk, Ben Bröhl und Lars Stocksiefen dem Trainingskader der 1. Mannschaft an, um noch intensiver gefördert zu werden – und womöglich eines Tages ebenfalls den Sprung zu schaffen.
Vor dem Start der Kreisliga-Saison am Samstag, 26. August (16.30 Uhr, Wahner Großsporthalle), gegen den Polizei SV Köln II gibt es allerdings personelle Sorgen. Verletzungen und Abgänge haben den Kader dezimiert, weshalb Mesut Sümercan während der Saisonvorbereitung zur Improvisation gezwungen war und insbesondere an den ersten Spieltagen durch eine teamübergreifende Zusammenarbeit weiter wird jonglieren müssen. Auch deshalb lautet das Wahner Ziel, in der traditionell starken Kölner Kreisliga, die mit gleich drei Landesliga-Absteigern weiter an Qualität zulegen wird, möglichst frühzeitig in sicheres Fahrwasser zu gelangen.