Der letzte Landesliga-Spieltag vor der vierwöchigen Herbstpause hält ein Lokalderby parat, das für jede Menge Brisanz sorgt. Am kommenden Samstag (19.15 Uhr, Schulzentrum Ostheim, Hardtgenbuscher Kirchweg) reisen die Handballer des TV “Jahn” Köln-Wahn zum RSV Rath-Heumar. Die Besonderheit der Partie speist sich neben dem lokalen Charakter vor allem aus der Tatsache, dass bei den bislang noch punktlosen Rather Zebras sieben Akteure im Kader stehen, die aus der Jugend des TV Wahn stammen und gegen ihren Ex-Verein mit Sicherheit hochmotiviert ans Werk gehen werden.
Dies ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass das Team von Trainer Torsten Tietgen als Favorit ins Lokalderby geht. Nach dem Sprung auf den dritten Tabellenplatz will Wahn mit einem weiteren Sieg seine Platzierung in der Spitzengruppe der Liga festigen. Dass dieses Vorhaben allerdings kein Spatziergang werden wird, sollte spätestens seit der Sommervorbereitung klar sein, als Wahn (wenn auch personell stark dezimiert) im Rahmen des “Köln-Cups” gegen den RSV nach behäbigem Auftritt den Kürzeren zog. “Rath wird hochmotiviert sein und alles geben. Da müssen wir voll dagegenhalten”, rechnet Tietgen mit großer Gegenwehr des Tabellenvorletzten, der in der vergangenen Saison nach zahlreichen knapp gescheiterten Anläufen endlich den Aufstieg in die Landesliga schaffte.
Einen Grund, seinen kommenden Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen, hat das Flughafen-Team jedenfalls nicht – zumal es in den vergangenen Jahren ohnehin nur wenige Gegner gab, gegen die sich die Tietgen-Schützlinge leicht taten. Obwohl der RSV mit 0:6 Punkten auf einem Abstiegsplatz steht, konnte die Equipe von Trainer Heinz Tillmann bereits unter Beweis stellen, dass sie in der Landesliga mithalten kann. Bei der 28:34-Auftaktniederlage gegen Rheindorf lag der RSV zur Pause mit nur einem Treffer zurück, ehe sich der Aufstiegskandidat nach dem Seitenwechsel absetzen konnte. In Nümbrecht verlor der RSV zwar mit 26:29, lag nach einer Viertelstunde aber mit 12:6 in Führung. Und auch bei der knappen 38:39-Niederlage am vergangenen Wochenende in Longerich waren die Zebras ein gleichwertiger Gegner, der seinen 20:16-Pausenvorsprung aber nicht ins Ziel retten konnte. Dass es vor allem die ehemaligen Wahner um Spielmacher Simon Welter, Thilo Kühn, Christian und Alexander Gerwe, Samuel Kingdom, Burak Burcakoglu und Robert Schäfer gegen ihren Ex-Klub besser machen wollen, war in den vergangenen Tagen bereits auf diversen Internet-Seiten nachzulesen.
Die Zielsetzung für kommenden Samstag ist alternativlos. Nach zwei Siegen vor heimischem Publikum wollen und müssen die Jungs von Torsten Tietgen nun auch in fremder Halle den ersten Sieg einfahren. Gelingt dieses Vorhaben, hätten sich die Porzer mit 6:2 Punkten eine gute Ausgangslage für die schweren Aufgaben im November geschaffen. Für das Selbstvertrauen und die Stimmung im Wahner Team wäre es ohnehin sehr förderlich, während der Herbstpause auf einem Platz in der Spitzengruppe zu verweilen. Bis es aber möglicherweise so weit ist, warten 60 heiße und stimmungsvolle Minuten in der sicherlich gut gefüllten Ostheimer Sporthalle auf den TV “Jahn” Köln-Wahn.
Der Derby-Samstag startet bereits um 17.30 Uhr, wenn die Reserveteams beider Vereine in der zweiten Kreisklasse aufeinander treffen und um das erste Erfolgserlebnis der noch jungen Saison kämpfen. Die Wahner Erste und Zweite hoffen auf zahlreiche Unterstützung ihrer Anhänger.
Tobias Carspecken