Auch im Auswärtsspiel beim TuS Derschlag wurde die Leidensfähigkeit der Wahner Anhängerschaft auf eine harte Probe gestellt. Nach einer lustlosen Vorstellung verlor der TV Köln-Wahn verdient mit 27:34 (13:19) und belegt weiterhin den letzten Tabellenplatz in der Oberliga Mittelrhein. Für das „Flughafen-Team“ war es die neunte Niederlage im zehnten Meisterschaftsspiel, womit sich die Lage im Abstiegskampf weiter zuspitzte. Die Spieler von Trainer Stefan Filip werden sich erheblich steigern müssen, wenn sie denn eine Chance im Kampf gegen den Abstieg haben wollen. Denn mit ähnlich inspirationslosen Auftritten wie gegen Dünnwald oder in Derschlag ist in dieser Liga nichts zu holen.
Dabei hatte das Gastspiel im Oberbergischen aus Porzer Sicht so verheißungsvoll begonnen. Wahn präsentierte sich zu Beginn hellwach, zeigte in der Deckung und im Angriff eine konzentrierte Vorstellung, und lag in der Anfangsphase vorne. Bei den wieder einmal zahlreich und lautstark vertretenen Wahner Fans keimte Hoffnung auf den zweiten Saisonsieg auf – jedoch noch für eine überschaubare Zeit. Denn als der TuS Derschlag Wahns Rückraumschützen Tim Fuhrmann offensiv in Deckung nahm, lief bei den Porzern überhaupt nichts mehr zusammen. Im Angriff wurden reihenweise Fehler produziert und in der Defensive fanden die Filip-Schützlinge kein geeignetes Rezept gegen Derschlags Krzystof Wach, der aus dem Rückraum beliebig oft zum Torerfolg kam. Über 12:8 (20.) setzten sich die Hausherren bis zur Pause auf 19:13 ab.
Den enttäuschenden Wahnern drohte ein Debakel, das beim zwischenzeitlichen 14:25-Rückstand tatsächlich Realität zu werden schien. Im Gefühl des sicheren Sieges ließen es die Oberbergischen jedoch deutlich ruhiger angehen, vergaben fast schon fahrlässig zahlreiche Tempogegenstöße und ermöglichten somit den Porzern, das Ergebnis etwas erträglicher zu gestalten. An der guten Stimmung der mitgereisten Fans sollte diese Niederlage aber nichts ändern. Mit einer Polonaise durch die spärlich besetzte Derschlager Sporthalle stimmten sich die Wahner Schlachtenbummler schon einmal auf die neue Karnevals-Session ein. Am Ende stand für den TV Köln-Wahn eine Niederlage mit sieben Toren Differenz zu Buche, die noch deutlich höher hätte ausfallen können.
So brachte der Freitagabend zweierlei Erkenntnisse: Leider war der enttäuschende Auftritt aus dem Lokalderby gegen Dünnwald doch kein einmaliger Ausrutscher, und bis zum angestrebten Klassenerhalt liegt noch ein sehr steiniger Weg vor Wahn.
Am kommenden Samstag (19 Uhr) gastiert der TuS Niederpleis in der Wahner Großsporthalle. Ein Sieg ist Pflicht gegen den alten Rivalen, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren.
Für den TV Köln-Wahn trafen: Gordon Rastuttis (7/1), Christopher Busche, Benjamin Jäger, Markus Filp (je 4), Florian Butscheid (3), Michael Siebert (2), Tim Fuhrmann, Sasa Vukoje, Max Huckauf (je 1).
Tobias Carspecken