TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Es war eines der vielen schönen Tore, die den 400 Zuschauern in der Großsporthalle Wahn geboten wurden: Linkshänder Markus Filp springt von Rechtsaußen ab und überlistet den weißrussischen Nationaltorwart Vitali Feshchanka im Tor des TSV Dormagen mit einem tollen Dreher. Die Zuschauer auf der Tribüne jubeln frenetisch, schließlich ist der Treffer ein ganz besonderer. Im Rahmen des 100-jährigen Vereinsjubiläums hatten die Landesliga-Handballer des TV „Jahn“ Köln-Wahn am Freitagabend nämlich die Bundesliga-Profis des TSV Dormagen zu Gast. Am Ende siegte der Bundesligist standesgemäß mit 45:17 (17:10).

Auch für Dormagens Trainer Kai Wandschneider war das Freundschaftsspiel in Wahn ein ganz besonderes, schließlich war der 49-Jährige von 1993 bis 2001 als Coach in Wahn tätig. Vor dem Spiel bekam er von den Gastgebern als Dankeschön einen Bilderrahmen mit Fotos und Zeitungsausschnitten aus seiner damaligen Wahner Zeit geschenkt.

Auch wenn die Partie letztendlich zu einer klaren Angelegenheit für Dormagen wurde: nicht nur die Gäste sorgten mit ihren vielen Toren für gute Unterhaltung, denn vor allem in der ersten Halbzeit spielten die Gastgeber stark auf und lagen zur Pause nur mit 10:17 zurück – ein für den Landesligisten sehr beachtliches Halbzeitergebnis. Viel Szenenapplaus erhielt vor allem der neue Wahner Rückraumspieler Dominik Heimes, der mit sieben Toren bester Torschütze der Gastgeber war. Der Linkshänder zeigte sich auch gegen den Bundesligisten unbeeindruckt und bewies, wie wichtig er für den TV Wahn ist.

Nach dem Seitenwechsel schalteten die Gäste, die unter anderem den griechischen Nationalspieler Spyros Balomenos und den niederländischen National-Linksaußen Michiel Lochtenbergh aufgeboten hatten, dann aber einen Gang höher und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus – Wahn musste dem hohen Tempo Tribut zollen.

Den Zuschauern in der Wahner Großsporthalle gefiel die Torflut mit 62 Treffern in 60 Minuten jedenfalls gut. Nach dem Spiel erhob sich das Publikum von seinen Plätzen und feierte beide Mannschaften mit „Standing Ovations“. „Wir sind mit der gesamten Veranstaltung sehr zufrieden. Die viele Arbeit hat sich gelohnt. Unsere Jungs werden dieses Spiel sicherlich nie vergessen, und auch für unsere Zuschauer war die Partie gegen Dormagen ein echtes Highlight“, freute sich Wahns Abteilungsleiter Bernd Liberka. Nach dem Spiel ließ die Wahner Mannschaft bei Musik, kühlen Getränken und Gegrilltem zusammen mit den Zuschauern einen unvergesslichen Handball-Abend ausklingen.

Tobias Carspecken

Tore für Wahn: Dominik Heimes (7), Uwe Müller (4), Christopher Busche (2), Markus Filp (2), Michael Siebert (1), Thorsten Dolinski (1).

Tore für Dormagen: Christoph Schindler (7), Max Holst (7/1), Michiel Lochtenbergh (7/2), Tobias Plaz (5), Sebastian Linder (4), Bobby Schagen (3), Nils Meyer (3), Spyros Balomenos (2), Maciej Dmytruszynski (2), Michael Wittig (2), Christian Nippes (2), Kjell Landsberg (1).

Zuschauer: 400

Bilder von Thomas Schmidt