TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Zum Saisonausklang in der Handball-Verbandsliga empfängt der TV Köln-Wahn am Samstag bereits um 16.30 Uhr in der Großsporthalle den HSV Bocklemünd.

Vor dem letzten Spieltag spricht unser Trainer Torsten Tietgen über die Gründe des Abstiegs und die Perspektiven, die die Landesliga bietet.

Torsten, seit der Niederlage am vorletzten Spieltag bei Fortuna Köln steht fest, dass unsere Mannschaft in die Landesliga absteigen muss. Wie groß wiegt die Enttäuschung, auch wenn der Abstieg nicht plötzlich kam?

Torsten Tietgen: Die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Natürlich bin ich als Trainer nach Wahn gekommen, um den Abstieg zu vermeiden. Jedoch ergaben sich zu viele offene Baustellen, um die Spielklasse zu halten.

Du bist seit Dezember Trainer in Wahn. Welche Hauptdefizite hast Du damals festgestellt und woran hast Du seitdem in erster Linie gearbeitet?

Torsten Tietgen: In erster Linie habe ich versucht, durch ein Spielkonzept die individuellen Defizite der einzelnen Spieler zu retuschieren. Leider ist mir dieses in der Kürze der Zeit nur bedingt gelungen. Außerdem habe ich versucht, an den konditionellen Defiziten zu arbeiten. Meiner Meinung nach müssen wir mit einem derart jungen Kader vielen Teams in diesem Bereich überlegen sein.

Was sind deiner Meinung nach die Hauptgründe, dass es für unser Team nicht zum Klassenerhalt gereicht hat?

Torsten Tietgen: Hauptgrund ist meiner Meinung nach die Tatsache, dass seit Dezember keine einzige Trainingseinheit stattfand, in dem ich auf alle Spieler zurückgreifen konnte. Gerade wenn man mit dem Rücken zur Wand steht und große Defizite im taktisch-technischem Bereich bestehen, muss man jede einzelne Trainingseinheit effektiv nutzen, um überhaupt noch von einer Chance auf den Klassenerhalt sprechen zu können. Leider war diese in der Vergangenheit aufgrund von Verletzungen sowie aus beruflichen beziehungsweise privaten Gründen nicht möglich.

Zahlreiche Spieler haben bereits signalisiert, dem Verein trotz des Abstiegs die Treue zu halten. Welche Perspektive bietet die Landesliga?

Torsten Tietgen: Gerade nach einem sportlichen Abstieg ist es natürlich schön zu hören, dass die meisten Spieler dem TV Wahn die Treue halten. Ich kann mir auch gut verstellen, dass wir mit einer vernünftigen Vorbereitung in Kombination mit der einen oder anderen Verstärkung einen oberen Tabellenplatz in der Landesliga erzielen können. Jedem Beteiligten muss jedoch auch klar sein, dass die Landesliga kein Selbstläufer wird und nur durch disziplinierte Trainingsarbeit dieses Ziel erreicht werden kann.

Was muss sich deiner Meinung nach bessern, damit die kommende Saison erfolgreich verläuft? Auf welchen Positionen siehst Du personellen Handlungsbedarf?

Torsten Tietgen: Wer die letzten Spiele verfolgt hat, der wird gesehen haben, dass wir gerade im Rückraum unsere größten Defizite haben. Momentan fehlen uns einfach die „einfachen Tore” von diesen Positionen. In erster Linie müssen wir sehen, dass wir uns dort gezielt verstärken. Gerade auf der rechten Seite sehe ich Handlungsbedarf.

Werfen wir abschließend einen Blick auf das heutige Lokalderby gegen den HSV Bocklemünd. Wie lautet die Zielsetzung?

Torsten Tietgen: Sicherlich wird es schwer sein nach dem feststehenden Abstieg hundertprozentig motiviert zu sein, jedoch erwarte ich von meiner Mannschaft, dass wir einen vernünftigen Saisonabschluss zeigen.

Mit Torsten Tietgen sprach Tobias Carspecken