TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

So sieht ein ungeschlagener Meister aus! Die Traummaße einer erfolgreichen Handballmannschaft lauten: „489-224-265“ – Souveräner Start / Ziel Sieg mit gigantischer Tordifferenz. Mit einem spielerischen 42 zu 9 gegen einen ehrenvoll aber erfolglos kämpfenden Longericher SC II, endete am 10. Februar 2008 die Meisterschaft der männlichen C-Jugend des TV-Wahn bei Pizza und Cola.

Das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten ließ viel Zeit zum Experimentieren und gab somit auch den Teilen der Mannschaft eine Chance, die durch die Dominanz der sonstigen Spielmacher weniger oft im Rampenlicht zu sehen waren.

Im Vorfeld gab Trainer Sven Petersen die Parole aus, keine schnellen Konter durchzuführen; im Vordergrund sollten schöne Kombinationen und strategische Angriffe stehen. Mit gut besetzter Bank (es fehlte heute krankheitsbedingt lediglich Torhüter Michael Krug) ging es gegen den zahlenmäßig gleichgestellten Longericher SC aus dem gleichnamigen Kölner Stadtteil. Nach verspätetem Eintreffen der Gäste erfolgte der Anwurf durch den TV-Wahn. Ohne den Spielverlauf vorwegzunehmen, kamen beim heutigen Abschlussspiel endlich einmal alle zum Erfolg.

Der Gegner tat sich sehr schwer mit der konzentrierten Spielweise von Lucas Bienert (2 gehaltene 7-Metern). Der Gastmannschaft gelang es in den ganzen 50 Spielminuten nur neun mal ihn zu überwinden. Bei dieser stabilen Leistung war sein einziges Manko, seine gelegentlich nachlässige Standfestigkeit. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit wurden sogar einige persönliche Rekorde eingestellt. In der 18. Minute erzielte Sebastian Voellings (5 Tore) seinen 60. Treffer, in der Folgeminute legte Anton Hammer (3 Tore) seinen 50. Ball hinter der Grundlinie ab und in der vorletzten Spielminute gelang es Christian Dobbelstein (7 Tore), einer der erfolgreichsten Spieler des heutigen Tages seinen 20. Treffer im Netz zu versenken. Nach Aufruf der letzten 10 Spielsekunden gelang es Sebastian Voellings mit zwei schnellen Doppelpässen über das ganze Feld zu marschieren und mit Ansage den Abschlusstreffer der ersten Spielzeit zu erzielen

Nach der Pause (19 zu 2) ging es mit schnellem Tempo weiter.

Christopher Stein (6 Tore) als einer der Spielmacher eröffnete seinen ersten Spielzug in der von ihm gewohnten Art des Aufwärmens, indem er in seiner ersten Aktion den Ball mit Hypergeschwindigkeit und laut vom Publikum wahrnehmbaren Knall neben den Kasten setzte. Wir sind es ja schon gewohnt, dass er sich erst mal auf das Tor einschießen muss, doch einer anderen Theorie nach gelingt es ihm hierdurch regelmäßig die Einschüchterung der gegnerischen Torhüter, welche in der Folge des Spiels des öfteren mit eingezogenem Kopf erfolglos seinen Würfen begegnen. Zusammen mit dem auch erst in der zweiten Spielhälfte eingesetzten Mannschaftskapitän Dennis Liberka (7 Tore) ebenfalls bester Werfer – gelang es beiden, auch alle anderen Mitspieler in den systematischen Aufbau und Angriff mit einzubinden. Davon profitierten vor allem Benedikt Krülls (3 Tore) mit einer ganz tollen Leistung heute am Start; Timo Stöcker (2 Tore), Jannick Langel (2 Tore) und Marcel Nürnberger (1 Tor) – alle drei gleichsam superstark in der Verteidigung am Kreis – schenkten sie dem Gegner nicht eine Lücke. Verlässlich gute Bälle brachte von seiner starken rechten Seite Nico Axmann (4 Tore) der von dem ein oder anderen Pfostenabpraller unmittelbar profitierte um dann doch selber ein Tor zu erzielen. In der 44. Minute gelang es Timo Dreesbach (2 Tore) sogar seinen persönlichen Rekord (20. Tor) einzustellen.

Insgesamt hat sich der deutlich unterlegene Longericher SC II wacker geschlagen; die mitgereisten Elternteile freuten sich bereits über kleinere Erfolge in der zweiten Spielhälfte, in der ihre Mannschaft die Trefferausbeute wenn auch letztendlich erfolglos deutlich steigern konnte.

Ein Achtungserfolg erzielten die Longericher durch einen schnellen Spielzug in den buchstäblich letzten 5 Sekunden vor Abpfiff. Durch einen gelupften Langstreckenweitwurf gelang das ultimative Saisontor. Das Spiel endete mit 42 zu 9.

Leider sind die eingeteilten Unparteiischen nicht erschienen, sodass die Rolle des Schiedsrichters den beiden Trainern im Wechsel zugesprochen wurde (Wahn 1. HZ/ Longerich 2. HZ). Diese gestalteten die Leitung des Spiels fair und gerecht; auch wenn alle Strafwürfe gegen den TV Wahn gegeben wurden. Eine Gelbe Karte für jede Mannschaft war ausreichend, das Spiel zu disziplinieren. Als weitere nützliche Helfer konnten die Spieler der B-Jugend Max Freisburger und Sebastian Krülls am Bedienpult und an der Schaltuhr verpflichtet werden. Wie gewohnt wurden vor/nach und während der Pause Leckereien und Kaffee in bewährter Art gereicht. Es wurde nichts vermisst. Eine Reinigung der Halle nach Abpfiff konnte entfallen, da sich eine Kette aus begeisterten Meisterspielern mit einem Massenbauchrutscher beim applaudierenden Publikum bedankte.

Da der geneigte Leser bis an dieser Stelle durchgehalten hat, möchte ich wiederum auf die supertollen Bilder von Thomas Schmidt verweisen und empfehle wiederum folgenden Link:

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Ohne den Anspruch erheben zu wollen, dass es einen besseren C-Ligaspieler geben könnte, möchte ich an dieser Stelle festhalten, dass Dennis Liberka mit insgesamt 188 Treffern (Durchschnittlich 14 pro Spiel) eine überdurchschnittliche und stetige Leistung erbrachte und eine herausragende Erfolgsbilanz vorzuweisen hat.

Dem Publikum wurde durch die ganze Mannschaft eine Lehrbuchartige Vorführung verschiedener Angriffsvarianten auf Zuruf präsentiert, so dass schnell klar wurde, welche Mannschaft der verdiente Ligameister ist.

Allen Beteiligten sei gesagt, dass auch die, die weniger Tore erzielten, trotzdem zu der gesamten guten Teamleistung beigetragen haben, denn nur eine eingespielte und abgestimmte Mannschaft kann so erfolgreich sein. Wenn sich diese Leistung auf die Zukunft hochrechnen lässt, werden wir noch viele schöne und spannende Spiele zu sehen bekommen.

Daten der Endstatistik basierend auf den fleißigen Notizen von Bernd Liberka, dem ich an dieser Stelle danke. (ohne Gewähr)

Erzielte Tore nach Rückennummern aufsteigend:

  • 2 Sebastian Völlings 63 Tore
  • 3 Anton Hammer 50 Tore
  • 4 Benedikt Krülls 7 Tore
  • 6 Christian Dobbelstein 22 Tore
  • 8 Christopher Stein 89 Tore
  • 10 Timo Dreesbach 30 Tore
  • 11 Dennis Liberka 188 Tore
  • 13 Jannick Langel 9 Tore
  • 15 Nico Axmann 44 Tore
  • 16 Timo Stöcker 9 Tore
  • 17 Marcel Nürnberger 7 Tore
  • ?? Jonas Kautenburger 1 (D-Jugend als Gastspieler)

Leider konnten nicht alle Tore der beiden Torhüter exakt nachgehalten werden(Vormerkung für die nächste Saison); bei insgesamt 224 kassierten Treffern griffen somit jeder Torwart (Lucas und Michael, i.T. Patrick Stöcker) durchschnittlich nur 8 mal hinter sich.

Guido Bienert