In der Handball-Verbandsliga trennen sich der TV Köln-Wahn und der TSV Bonn rrh. mit einem 22:22 (13:10)-Unentschieden.
Das war wahrlich nicht der Tag der Angreifer, denn diese vergaben hüben wie drüben reihenweise allerbeste Torchancen, wobei sich die beiden Keeper Thomas Wieland und Oldie Thomas Gerner ein ums andere Mal auszeichnen konnten. Beide drückten dem Spiel ihren Stempel auf.
In einer unterm Strich zerfahrenen Begegnung wussten sich die Gäste in der ersten Viertelstunde besser in Szene zu setzen. Konsequenterweise lagen sie daher mit bis zu drei Toren in Führung. Aber so richtig davonziehen konnte der TSV nicht, und als die Bonner zu schwächeln begannen und ihnen im Angriff rein gar nichts mehr gelingen wollte – zwischen der 15. und 30. Minute ganze drei Treffer – nutzten dies die Gastgeber, um ihrerseits in Vorteil zu kommen.
Großen Anteil an diesem Umschwung hatte Thomas Wieland. Es schien, als habe er das Gehäuse der Gastgeber vernagelt. Der Drei-Tore-Vorsprung des TV Wahn zur Pause war schon eine kleine Überraschung. Aber die Führung war durchaus verdient und sie stimmte den einheimischen Anhang recht hoffnungsfroh.
Nach dem Pausentee änderte sich am Spielgeschehen zunächst wenig. Eigentlich hatte man von den Gästen ein Aufbäumen erwartet, denn diese benötigen im Kampf gegen den Abstieg jeden Punkt, und ein Sieg in Wahn hätte ihnen einige Sorgen genommen. Stattdessen setzten die Hausherren dort fort, wo sie vor dem Seitenwechsel aufgehört hatten, und bauten durch Markus Filp in der 38. Minute ihren Vorsprung sogar auf vier Tore aus (17:13). Das war die höchste Führung einer Mannschaft im gesamten Spiel.
Doch in der Folgezeit bedankte sich der Torhüter der Bundesstädter für etliche halbhohe Würfe der Wahner, und gab mit gekonnten Paraden seiner Mannschaft das Signal zur Aufholjagd. Gegen etwas zu sorglos agierende Gastgeber gelang dem TSV Bonn in der 49. Spielminute der verdiente Ausgleich zum 20:20. Die Schlussphase verlief dann – eher handballuntypisch – sehr torarm, denn in den verbleibenden elf Minuten fielen nur noch vier Tore, nämlich zwei auf jeder Seite.
Aber für genug Spannung war gleichwohl gesorgt, vor allem in den letzten 80 Sekunden, nachdem Benjamin Jäger zum 22:22 ausgeglichen hatte. Bei dieser für Wahn erfolgreichen Aktion verhängten die Schiedsrichter gegen die Gäste eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe. Doch im folgenden Angriff holten die Bonner geschickt einen Siebenmeter-Strafwurf heraus. Die Uhr stand auf 59:19, als ihr ausführender Schütze den Ball an den Pfosten knallte, von wo er ins Feld zurücksprang.
Bei 59:35 gespielten Minuten nahm Torsten Tietgen, Trainer der Gastgeber, seine Auszeit, um festzulegen, wie in den verbleibenden 25 Sekunden und in Überzahl das Siegtor erzielen werden soll. Aber die Wahner spielten es nicht klug aus und vergaben die große Chance auf den Sieg, hatten zudem auch noch Pech, denn in den letzten fünf Sekunden trafen sie zweimal den Pfosten des Bonner Tores. Unter dem Strich war die Punkteteilung aber gerecht und entsprach insgesamt den gezeigten Leistungen.
Für den TV Wahn trafen: Michael Siebert (6/3), Florian Lenzen (5), Benjamin Jäger (4), Tim Fuhrmann (3), Markus Filp (2), Thorsten Dolinski (1) und Christopher Busche (1).
Karl Blank