TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Die Oberliga-Handballer des TV Köln-Wahn haben das Lokalderby beim Dünnwalder TV nach einer insgesamt enttäuschenden Vorstellung deutlich mit 18:29 (9:12) verloren.

Das Team von Trainer Ivan Majstorovic konnte dabei leider nicht an den Aufwärtstrend der letzten Wochen anknüpfen. “Wir haben in der Anfangsviertelstunde gut gestanden, danach aber vorne zu viele Bälle vertändelt und verworfen”, analysierte Abteilungsleiter Bernd Liberka nach 60 doch recht einseitigen Minuten.

Wahn startete gut in die Partie und legte schnell zum 4:2 vor. Bis zum 5:5 nach 15 Minuten blieb das Lokalderby ausgeglichen. Großer Rückhalt des “Flughafen-Teams” war in dieser Phase Torwart Thomas Wieland, der seine Mannschaft mit zahlreichen guten Paraden im Spiel hielt. Unverständlich eigentlich, dass nach einer Viertelstunde der Faden im Spiel der Gäste riss und kaum mehr etwas gelang.

Das Wahner Angriffsspiel wirkte wenig durchdacht, Offensivaktionen wurden zu lange ausgespielt, so dass sich die Majstorovic-Schützlinge durch Zeitspiel häufig selbst in Bedrängnis brachten. Auch das Ausspielen von Tempogegenstößen sollte an diesem Abend nicht wirklich gelingen – oftmals bewies das Schlusslicht nicht die notwendige Übersicht oder schaltete ganz einfach zu langsam um.

Anders Dünnwald: Der DTV kam immer besser ins Spiel und zeigte sich dann auch im Abschluss recht konsequent. Wie schon im Hinspiel bereitete der DTV dem TV Wahn mit seinen blitzschnell vorgetragenen Tempogegenstößen erhebliche Probleme. Wahn wurde immer öfters förmlich überrannt. Die Dünnwalder Überlegenheit spiegelte sich dann auch im Spielstand wider, die Gastgeber führten über 9:5 (20.) und 10:7 (25.) zur Pause mit 12:9.

In seiner Halbzeitansprache appellierte Ivan Majstorovic an seine Spieler, den Kampf endlich anzunehmen. Dass das “Flughafen-Team” nämlich in der Lage ist, sich wieder in ein Spiel zurückzukämpfen, bewies es erst in der Vorwoche, als gegen Übach nach deutlichem Rückstand doch noch ein Punkt gewonnen wurde.

Wahn startete in Überzahl in Durchgang zwei, doch schon die Anfangsminuten offenbarten, dass die erhoffte Wende an diesem Abend nicht gelingen sollte. Zu oft scheiterte der Tabellenletzte an Dünnwalds Torwart Markus Clausing, dem sein Job durch zahlreiche unpräzise und zu lasche Würfe aber auch nicht allzu schwer gemacht wurde. Bis zur 40. Minute (13:17) blieb Wahn seinem Kontrahenten noch halbwegs auf den Fersen, danach wurde das Duell aber zu einer immer einseitigeren Angelegenheit.

Wahn unterliefen vor rund 120 Zuschauern zunehmend technische Fehler, das Angriffsspiel des “Flughafen-Teams” hatte einfach nicht die nötige Dynamik, um Druck auf die gegnerische Deckung auszuüben. Zwar zog sich auch das Schiedsrichtergespann durch einige recht unverständliche Entscheidungen den Zorn der Wahner Mannschaft und Fans auf sich, doch die Fehler der Unparteiischen als Grund für die deutliche Niederlage anzuführen, würde der Sache nicht gerecht werden. Zu allem Überfluss zog sich Max Huckauf eine Schnittwunde am linken Mittelfinger zu, so dass der Rückraumspieler im Krankenhaus genäht werden musste.

Dünnwald reichte eine insgesamt durchschnittliche Leistung, um einen ungefährdeten Sieg einzufahren, der für die Gäste über 15:21 (45.) und 18:25 (55.) am Ende eine kleine Abfuhr darstellte. Nach den erfreulichen Auftritten der letzten Wochen waren die Höhe der Niederlage und die Art und Weise, wie man sich in diesem Lokalderby präsentierte, schon ein erheblicher Dämpfer.

Natürlich konnte man nicht erwarten, auch beim Tabellenfünften Dünnwald zu punkten, mit neu gewonnenem Schwung hatten die einmal mehr zahlreich mitgereisten Fans allerdings darauf gehofft, dem Gegner zumindest ernsthaft Paroli bieten zu können. So aber gewann Dünnwald auch das Rückspiel klar. Durch den gleichzeitigen Sieg des TuS Niederpleis ist auch der letzte kleine Funke Hoffnung auf den Klassenerhalt erloschen.

Vor dem “Flughafen-Team” liegt nun eine vierwöchige Osterpause. Das nächste Meisterschaftsspiel steht am 5. April in der heimischen Großsporthalle gegen den TuS Derschlag an. Anwurf ist wie immer um 19 Uhr.

Tobias Carspecken

Tore für den TV Köln-Wahn:

Florian Butscheid 4

Tim Fuhrmann 3

Michael Siebert 3

Tom Kulik 2

Sasa Vukoje 2

Markus Filp 1

Florian Lenzen 1

Max Huckauf 1

Benjamin Jäger 1/1

Torfolge:

5:5 (15.), 9:5 (20.), 10:7 (25.), 12:9 (Halbzeit) / 17:13 (40.), 21:15 (45.), 22:16 (50.), 25:18 (55.), 29:18 (Ende)

Zuschauer: ca. 120 (davon rund 40 aus Wahn)

Bilder vom Spiel von Thomas Schmidt:

http://www.flickr.com/photos/df8kk/sets/72157604079378615/