TVE Bad Münstereifel – TV Köln-Wahn (21:20)
Am Ende eines nervenaufreibenden Handballabends war eigentlich alles wie immer. Der TV Köln-Wahn stellte auch im Gastspiel beim TVE Bad Münstereifel ein gleichwertiges Team, was die Mannen von Trainer Stefan Filip aber erneut nicht zu nutzen verstanden, waren die sich bietenden Torchancen. Nach 60 hart umkämpften Minuten unterlag das „Flughafen-Team“ knapp mit 20:21 (10:9). Für den TV Köln-Wahn war es die vierte Niederlage im vierten Spiel. Ohne Punkt und am Tabellenende liegend gehen die Porzer nun in die vierwöchige Herbstpause.
Wie es für ein Duell zweier Kellerkinder üblich ist, bot das Spiel vor rund 150 Zuschauern in der Heinz-Gerlach-Halle nur wenige spielerische Höhepunkte. Vielmehr stand der Kampf im Vordergrund. Beide Teams fighteten verbissen um jeden Ball, mussten viel Kraft aufbringen, um Angriffe erfolgreich abzuschließen, leisteten sich dabei aber eine Unmenge an technischen Fehlern.
Der erste Durchgang verlief bei ständig wechselnder Führung ausgeglichen (3:3/10., 7:7/25.) und ging mit einem knappen 10:9-Vorsprung für die Gäste aus Köln-Wahn zu Ende. Hätten die Filip-Schützlinge ihre Chancen konsequenter ausgenutzt und sich an der Siebenmeterlinie souveräner präsentiert, wäre ein deutlicherer Pausenvorsprung möglich gewesen.
Weil sich vergebene Chancen in der Regel nun mal rächen, kam es nach dem Wechsel, wie es fast schon kommen musste. Bad Münstereifel führte über weite Strecken der zweiten Halbzeit mit zwei bis drei Toren, was den TV Köln-Wahn in die unangenehme Situation brachte, stets nachlegen zu müssen, um dem Kontrahenten auf den Fersen zu bleiben.
Über 13:11 (40.) und 15:14 (45.) für den TVE blieb die Partie spannend, ehe es in der Schlussphase dramatisch wurde. Angetrieben von rund 50 frenetischen Fans machte Köln-Wahn den 18:20-Rückstand (55.) wett und glich zwei Minuten vor dem Ende zum 20:20 aus. Kurz vor Schluss bot sich dann sogar noch die Chance zum ersten Saisonsieg, doch TVE-Keeper Tim Lierenfeld konnte einen Wurf aus dem Rückraum parieren. Den Gegenangriff nutzte Bad Münstereifel zum Sieg, das entscheidende Tor fiel knapp zehn Sekunden vor dem Ende.
Vielleicht waren es symbolische Szenen, die sich nach dem Abpfiff vor der Heinz-Gerlach-Halle abspielten. Wahner Fans erhellten mit bengalischen Fackeln die dunkle Nacht von Bad Münstereifel und sangen dabei, aufrecht gehend und die Händen gen Himmeln gestreckt: „So geh´n die Wahner, die Wahner die geh´n so.“ Es war ein schönes Licht, viel größer als nur ein kleiner Funke Hoffnung auf bessere Zeiten. So schnell lässt sich schließlich kein Wahner unterkriegen, um gebückt zu laufen.
Für den TV Köln-Wahn trafen: Sasa Vukoje (5), Florian Butscheid (4), Michael Siebert (3/1), Tim Fuhrmann (3/3), Tom Kulik (2), Markus Filp, Tilo Kühn und Max Huckauf (je 1).
Tobias Carspecken