TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Es gibt Spiele innerhalb einer jeden Saison, die aus dem Terminkalender hervorstechen. Das Lokalderby zwischen dem TV „Jahn” Köln-Wahn und dem RSV Rath-Heumar am kommenden Samstag (19.30 Uhr, Großsporthalle an der Albert-Schweitzer-Straße) gehört genau zu diesen Partien. Brisanz erfährt das Duell aber nicht nur durch die räumlichen Nähe beider Vereine, sondern auch, weil im Kader der Rather „Zebras” zahlreiche Akteure stehen, die das Handballspielen in der Wahner Jugend erlernt haben. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Akteure besonders motiviert in den Vergleich mit ihrem Heimatverein gehen werden. Vorfreude weckt das Lokalderby aber nicht nur bei beiden Teams, sondern auch bei den Zuschauern – am Samstag ist mit mindestens 200 Fans zu rechnen.

Rückblick ... Im Hinspiel lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, der nach 60 spannenden Minuten mit einem 28:28-Unentschieden endete. Ob es beiden Teams gelingt, die Dramatik aus dem Hinspiel noch einmal zu überbieten, darf allerdings bezweifelt werden. Sechs Sekunden vor dem Ende – Simon Welter hatte zur 28:27-Führung für den RSV getroffen – sah Rath-Heumar bereits wieder sichere Sieger aus. Doch das Gefühl täuschte: In wirklich allerletzter Sekunde rettete Michael Siebert seiner Mannschaft das Remis. Knapp vier Monate später geht es auch in der Tabelle knapp zu. Als Tabellensiebter hat Wahn (16:16 Punkte) lediglich zwei Zähler mehr auf dem Konto als sein direkter Verfolger aus Rath.

Auch für das Rückspiel stellt man sich im Wahner Lager auf einen sehr engagiert ans Werk gehenden RSV ein. „Wir werden auf einen hochmotivierten Gegner treffen, der nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen mit jeder Menge Selbstvertrauen anreist. Für uns bedeutet das, den Kampf von Beginn an anzunehmen und möglichst gut ins Spiel zu kommen”, meint Wahns Trainer Torsten Tietgen, der nach zwei Heimniederlagen in Folge auf einen Sieg vor heimischem Publikum hofft. Sein Gegenüber Heinz Tillmann wäre hingegen bereits mit einem Unentschieden zufrieden. „Ich denke, dass sich Wahn nicht ein zweites Mal überraschen lässt”, sagt er. „Nur die Mannschaft, die bereit sein wird, über 60 Minuten dort hinzugehen, wo es wirklich schmerzt, wird das bessere Ende für sich haben.”

Jede Menge Brisanz bietet auch das Vorspiel der zweiten Mannschaften beider Klubs, das um 17.30 Uhr von der Schiedsrichter-Legende Dieter Falkenstein angepfiffen wird. Sowohl die Wahner als auch die Rather Reserve plagen sich in der zweiten Kreisklasse mit Abstiegssorgen. Der Gewinner der Partie landet im Kampf um den Klassenerhalt zwei „Big Points”. Jörg Nelius, der Trainer der Wahner Zweiten, hofft nach dem souveränen 27:22-Erfolg in Longerich auf ein weiteres Erfolgserlebnis für sein Team, das sich in der Rückrunde deutlich verbessert präsentiert und mit neuem Selbstvertrauen aufläuft.

Tobias Carspecken