TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Der TV „Jahn” Köln-Wahn hat sein Auswärtsspiel in der Handball-Landesliga beim Leichlinger TV II dank einer spielerisch sowie kämpferisch starken Vorstellung verdient mit 34:30 (15:14) für sich entscheiden können.

Die Schlusssirene war erst wenige Sekunden verklungen, als sich bereits eine Spielertraube in Blau und Gelb gebildet hatte, die sich im Kreis tanzend über einen überzeugenden Sieg beim bisherigen Tabellenfünften freute. Gegen den jungen und spielstarken Gegner wurden Wahns Handballer für ihre bislang beste Saisonleistung mit einem Erfolgserlebnis belohnt. Mit dem zweiten Sieg in Serie und einer nunmehr ausgeglichenen Punktebilanz von 8:8 Zählern stellte das Team von Torsten Tietgen den Kontakt an die oberen Tabellenplätze wieder her.

Die Gäste aus dem Kölner Süden zeigten sich von Beginn an hellwach und erwischten den deutlich besseren Start. Gestützt auf einen starken Daniel Mann im Tor, lagen die Tietgen-Schützlinge nach zehn Minuten mit 6:2 vorne. Begünstigt durch eine kleine Schwächephase gelang es der Leichlinger Bundesliga-Reserve, binnen fünf Minuten auf 5:7 zu verkürzen. Wahns Trainer Torsten Tietgen reagierte mit einer Auszeit, sein Leichlinger Kollege Anthony Pistolesi mit der Einwechselung des Leichlinger Zweitliga-Spielers Christian „Kiki” Born, der in der Folgezeit als Mittelmann die Fäden im Angriffsspiel des LTV zog und den Mittelblock der Gastgeber spürbar stabilisierte. Um den Aktionsradius von Born einzuschränken, beorderte Tietgen rasch eine Manndeckung gegen den Zweitligaspieler, die zuerst von Michael Siebert und später von Jürgen Proske übernommen wurde.

Es entwickelte sich ein temporeiches, intensives und spannendes Landesliga-Spiel, bei dem der LTV kein einziges mal in Führung lag, den Gästen aber trotzdem lange Zeit auf den Fersen blieb. Die 12:9-Führung durch Jürgen Proske (24.) egalisierten die jungen „Pirates” innerhalb von nur zwei Minuten. Mit einer knappen 15:14-Halbzeitführung für Wahn wurden die Seiten gewechselt. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie lange Zeit eng. Bis zur 40. Minute legte Wahn stets vor, ehe der LTV nachzog. Beim Stand von 19:20 gelang es schließlich den Gästen, sich etwas abzusetzen und auf 23:19 (45.) davon zu ziehen.

Obwohl Leichlingens Trainer Anthony Pistolesi in den verbleibenden 15 Minuten einige Deckungsvarianten ausprobierte und am Ende auf eine offene Manndeckung umstellte, gelang es den Gastgebern nur noch, auf maximal drei Tore zu verkürzen – Wahn hatte im Angriff immer eine Antwort parat. Die wohl spielentscheidende Szene ereignete sich etwa 100 Sekunden vor Spielende, als die Gäste mit 33:30 in Führung lagen und Leichlingens „Kiki” Born eine Zeitstrafe erhielt. Andernfalls hätte es noch einmal eng werden können, denn kurz zuvor wurde Wahns siebenfacher Torschütze und Spielmacher Uwe Müller vom guten Schiedsrichtergespann Falkenstein/Bathen auf die Strafbank geschickt. So aber blieb es bis zur Schlusssirene bei der Führung der Gäste. Den Schlusspunkt zum 34:30-Erfolg setzte Jürgen Proske, mit zehn Toren – davon sechs Siebenmeter – an diesem Samstag erfolgreichster Wahner Torschütze.

Torsten Tietgen war nach Spielschluss positiv überrascht von seiner Mannschaft, die sich im Vergleich zum knappen Erfolg in der Vorwoche gegen Schlusslicht Nümbrecht (24:23) im spielerischen Bereich gewaltig steigern konnte. Jeder eingesetzte Akteur wusste zu gefallen, so dass am Ende eine geschlossene, gute Mannschaftsleistung zum Erfolg führte, die Auftrieb und Selbstvertrauen für das anstehende Heimspiel gegen den HGV Hürth-Gleuel (Samstag, 21. November, 19.30 Uhr) geben sollte.

Für Wahn waren erfolgreich: Jürgen Proske (10/6), Uwe Müller (7), Benjamin Jäger (6), Markus Filp (4), Felipe Arroyo (4) und Christopher Busche (3).

Tobias Carspecken

Fotos vom Spiel von Thomas Schmidt