Für Gregor Pohl neigt sich ein bedeutsamer Lebensabschnitt dem Ende entgegen. Der gelernte Rückraumspieler sowie aktuelle Kreisläufer und Innenblock-Spezialist des Regionalligisten TV „Jahn“ Köln-Wahn beendet mit Abschluss der laufenden Saison seine aktive Handball-Karriere.
Die hatte den gebürtigen Gummersbacher zur Saison 2015/16 nach sieben Spielzeiten im Trikot seines Heimatvereins TuS Derschlag an die Albert-Schweitzer-Straße geführt. Zuvor war Pohl, ausgebildet im Nachwuchs des VfL Gummersbach, für die damaligen Drittligisten BTB Aachen und TuS 82 Opladen am Ball gewesen. Beim TSV Bayer Dormagen hatte der inzwischen 33-Jährige unter der Regie des früheren Wahner Erfolgscoaches Kai Wandschneider zudem Zweitliga-Erfahrung sammeln können.
Mit dem TV „Jahn“ Köln-Wahn verbuchte Gregor Pohl gleich in seiner ersten Spielzeit durch den Gewinn der Vize-Mittelrheinmeisterschaft in der Oberliga einen herausragenden Erfolg, der gleichbedeutend war mit der souveränen Qualifikation für die damals neu geschaffene Regionalliga Nordrhein.
In deren Premieren-Saison setzten die Blau-Weißen ihren rasanten sportlichen Aufstieg als mit dem Vizemeister TV Aldekerk punktgleicher Tabellendritter nahtlos fort. In den Folgejahren gelang dem „Jahn“ über die Tabellenplätze sechs und elf die weitere Etablierung in der vierthöchsten deutschen Spielklasse. Dort kämpft das Team mit Gregor Pohl als Kapitän und Leiter der zusätzlichen wöchentlichen Trainingseinheit aktuell um den Klassenerhalt.
Ans Aufhören hatte Pohl bereits vor dieser Saison gedacht. Die über viele Jahre hinweg hohen körperlichen Strapazen dieser kraftraubenden Sportart sowie die wachsenden beruflichen Anforderungen hatten den Routinier ins Grübeln gebracht. „Doch ich wollte den TV „Jahn“ Köln-Wahn, bei dem ich mich inzwischen heimisch fühle, in einer Phase des personellen Umbruchs nicht hängen lassen und auch auf diese Weise etwas an den Verein und seine Anhänger zurückgeben“, begründet Pohl seinen Entschluss aus dem vergangenen Sommer, zumindest noch eine weitere Spielzeit dranzuhängen.
Gregor Pohl ist glücklich, dass seine lange Laufbahn beim TV „Jahn“ Köln-Wahn ihren Abschluss findet. „Hier hat es von Anfang an gepasst. Ich habe in Wahn wirklich gute Freunde dazugewonnen und durfte mit herausragenden Handballern wie beispielsweise Christoph Gelbke und Alexander Senden zusammenspielen“, sagt Pohl, der drei Trainern seinen besonderen Dank aussprechen möchte: „Keno Knittel und Jan-Heiner Lück, die mich damals nach Wahn geholt haben, und Olaf Mast, einen der besten Coaches, den ich in meiner Karriere hatte, und der auch menschlich überragend ist.“
Bevor Gregor Pohl seine Handballschuhe an den Nagel hängt, wird er mit dem TV „Jahn“ Köln-Wahn noch 14 Mal um wichtige Punkte für den Regionalliga-Klassenerhalt kämpfen. Angefangen am Samstag, 18. Januar (20 Uhr), mit der Partie beim HC Weiden an der legendären Parkstraße. „Das letzte Spiel in Weiden wird etwas Besonderes für mich sein. Gegen so manchen Weidener Akteur spiele ich schon meine gesamte Karriere lang“, sagt Pohl, der die spezielle Atmosphäre in Broichweiden vermissen wird: „Ich war dort immer gerne zu Gast, schätze den HC Weiden und seine Stammvereine sehr und freue mich deshalb, dass das Fusionsprojekt so gut funktioniert.“
Tobias Carspecken, Leiter der Herren-Handball-Abteilung des TV „Jahn“ Köln-Wahn, sagt: „Gregor hat sich vom ersten Tag an in hohem Maße mit unserem Verein identifiziert und seinen Verbleib in all den Jahren nie infrage gestellt. Er ist ein Vorbild in Sachen Einsatz und Zuverlässigkeit und jemand, der über den Tellerrand hinaus schaut. All das sind Eigenschaften, die gerade im höherklassigen Amateursport und in unserer schnelllebig gewordenen Gesellschaft immer seltener zu finden sind. Auch deshalb möchten wir Gregor nach Ablauf seiner aktiven Karriere gerne in einer anderen Funktion an unseren Verein binden.“
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