Der Begriff des Arbeitssiegs passte am Samstagabend an vermutlich keinen besseren Ort als die Wahner Großsporthalle. Im Zuge der Renovierungsarbeiten gleicht die Heimspielstätte des TV „Jahn” Köln-Wahn derzeit noch eher einer Baustelle. Ein hartes Stück Arbeit hatte auch die Mannschaft von Trainer Stefan Filip zu verrichten, ehe der 21:18 (10:11)-Heimsieg gegen die Zweitvertretung des SSV Nümbrecht unter Dach und Fach war.
Beide Mannschaften hatten nicht nur mit ihrem Gegner, sondern auch mit dem rutschigen Hallenboden zu kämpfen. Dies allein konnte allerdings nicht der Grund für die spielerisch schwache Partie sein, die die Zuschauer von beiden Teams zu sehen bekamen. Verletzungs- und krankheitsbedingt mussten die Porzer auf gleich sechs Spieler verzichten, so dass Stefan Filip eine Mannschaft ins Rennen schicken musste, die in dieser Konstellation so noch nie zusammengespielt hatte. Die daraus resultierenden Abstimmungsprobleme machten sich auch im Halbzeitstand bemerkbar. Wahn geriet trotz mehrfacher Führungen (4:2/10., 5:4/15., 8:7/20.) zur Pause mit 10:11 in Rückstand.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Blau-Weißen zumindest in kämpferischer Hinsicht deutlich verbessert. Die Abwehr packte energisch zu, stand ziemlich sicher und hatte mit dem eingewechselten Robert Oehl einen überragenden Rückhalt im Tor, der in 30 Minuten lediglich sieben Gegentore kassierte. Weil der TV Wahn offensiv aber weiter unter Normalform agierte, blieb die Partie bis zur Schlusssirene spannend.
Als der starke Tom Kulik zehn Minuten vor dem Ende wegen Ballwegwerfens eine – vorsichtig gesagt – sehr harte Rote Karte sah, musste man befürchten, dass Wahn seine 18:16-Führung noch verspielen würde. Dazu kam es zur Freude des heimischen Anhangs allerdings nicht. Nümbrecht setzte in der Schlussminute mit einer offenen Manndeckung alles auf eine Karte. Die entstandenen Freiräume nutzte Miroslav Dvoroznak zum 21:18 und der endgültigen Entscheidung aus.
Für den TV „Jahn” Köln-Wahn trafen: Tom Kulik (8/5), Malte Schulin (3), Miroslav Dvoroznak (3/1), Benjamin Blank (2), Florian Butscheid (1), Florian Lenzen (1), Tim Sprengel (1), Thees Theessen (1) und Tim Schmitz (1/1).
Tobias Carspecken
Das Foto zeigt Torwart Robert Oehl (Foto: Thomas Schmidt)