Freude bei den Landesliga-Handballern des TV „Jahn” Köln-Wahn: Trotz erheblicher Personalprobleme konnte das Team von Trainer Torsten Tietgen sein Auswärtsspiel beim SSV Nümbrecht II mit 33:32 (17:21) für sich entscheiden. Wahn lag zwischenzeitlich mit sechs Toren zurück, bewies aber große Moral und drehte dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der Defensive die fast schon verloren geglaubte Partie.
Nach der Schlusssirene war die Erleichterung groß im Lager der Kölner, die in den vergangenen Wochen weitere personelle Rückschläge einstecken mussten. Torwart Thomas Wieland und Linksaußen Jürgen Proske hatten sich im vergangenen Meisterschaftsspiel gegen Rheindorf so stark verletzt, dass sie für mehrere Wochen ausfallen. Da neben Dominik Heimes auch Uwe Müller passen musste, standen den Gästen gerade einmal acht gesunde Feldspieler zur Verfügung – in der Schlussviertelstunde waren es dann sogar nur noch sieben, denn Michael Siebert erlitt bei einem gegnerischen Foul einen Pferdekuss.
Unter diesen personellen Voraussetzungen war klar, dass die Partie im verschneiten Nümbrecht einzig und allein über den Kampf entschieden werden würde. Wie so oft in den vergangenen Wochen erwischten die Porzer allerdings einen schlechten Start in die Partie. Zwar wusste der Angriff mit 17 Toren einigermaßen zu überzeugen, dafür präsentierte sich die Wahner Deckung in den ersten 30 Minuten in miserablem Zustand. Zur Pause hatten die Jungs von Torsten Tietgen bereits 21 Tore kassiert – im Hinspiel waren es nach 60 Minuten gerade einmal 22. Als die Gastgeber nach rund 20 Minuten auf 16:10 davon zogen, schien bereits eine Vorentscheidung gefallen zu sein.
„Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass der Schlüssel zum Erfolg eine deutliche Steigerung unserer Abwehrleistung sein würde”, erklärte Trainer Tietgen. Und so kam es dann auch. Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gäste in der Deckung endlich mit der nötigen Aggressivität. Während bei den Oberbergern die Verlegenheit immer größer wurde, schnupperte Wahn Morgenluft. Als Markus Filp in der 38. Minute auf 23:21 verkürzte, waren die Kölner wieder zurück im Spiel. Der Linkshänder war es auch, der seine Farben mit dem 25:26 erstmals in dieser Partie in Führung brachte.
Zwar glich der SSV noch einmal zum 27:27 aus, danach aber hatte Wahn bis zum Spielende die Nase vorn. Als Christopher Busche zum 31:28 erhöhte und Nümbrechts Patrick Seebaum per Siebenmeter an Marcel Mikolai scheiterte, schien die Partie entschieden. Allerdings sorgte auch Tim Fuhrmanns Treffer zum 33:31 nicht für die nötige Ruhe im Spiel der Gäste, die zu überhastet agierten, anstatt den Vorsprung clever zu verwalten. 40 Sekunden vor Schluss verkürzte der SSV auf 32:33, während Wahn im Gegenzug vergab – die Gastgeber hatten sogar noch einmal die Chance zum Ausgleich. Der abschließende Freiwurf von Patrick Seebaum blieb allerdings im Wahner Abwehrblock hängen – der Auswärtssieg war perfekt.
Die Porzer festigten mit diesem ganz wichtigen Erfolg ihren Platz im Tabellenmittelfeld, und können den anstehenden Aufgaben trotz aller personeller Probleme wieder etwas entspannter entgegenblicken.
Am kommenden Samstag, 13. März, gastiert der Leichlinger TV in der Großsporthalle Wahn. Spielbeginn ist wie immer um 19.30 Uhr.
Für den TV „Jahn” Köln-Wahn spielten und trafen: Marcel Mikolai, Christoph Mürtz; Tim Fuhrmann (9/1), Michael Siebert (6), Markus Filp (4), Felipe Arroyo (3), Christopher Busche (3), Benjamin Jäger (3), Benjamin Blank (3/1) und Daniel Panaitescu (2).
Tobias Carspecken