TV Köln-Wahn – TV Forsbach 24:30 (14:16)
Nachdem man letztes Wochenende als punktloses Schlusslicht beim Tabellenführer im Siebengebirge völlig überraschend den ersten Saisonsieg einfahren konnte, hatte man heuer im Lokalderby gegen einen weiteren großen Favoriten im Kampf um den Aufstieg einen ähnlich schweren Brocken zu verdauen. Gespannt war man im Wahner Lager auf das familieninterne Duell Christopher gegen Alexander Busche. Um es vorwegzunehmen: Christopher bot in der Abwehr eine gute Partie. Sein großer Bruder hatte im direkten Aufeinandertreffen meist keine Chance und wurde des Öfteren mehr oder minder kraftvoll ausgebremst.
Beide Mannschaften gingen gleich mit Volldampf zur Sache, d.h., es gab kein großes Abtasten, sodass es nach 4 Minuten bereits 3:3 stand. Dann fanden die Gäste die bessere Fortsetzung und nach einem Zwischenspurt und etlichen Treffern von Rainer Hantusch lagen sie in der 11. Spielminute mit 3:8 in Führung. Ab jetzt wurden die Kreise des Topshooters dadurch gestört, dass er von Michael Siebert in Manndeckung genommen wurde. Auch wenn er bis zum Abpfiff nie ganz ausgeschaltet werden konnte, war er insbesondere im zweiten Durchgang weit weniger effektiv als vor der Pause. Den Gästen gelang es in der Folgezeit nicht, sich gegen hartnäckig wehrende Gastgeber vorentscheidend abzusetzen. Im Gegenteil. Ihr Vorsprung schmolz bis zum Halbzeitpfiff auf zwei Tore zusammen, obwohl die Wahner mehrmals in Unterzahl spielen mussten und kurz vor Ende des ersten Durchgangs auch noch Butscheid durch eine Rote Karte verloren. Vorausgegangen war hier ein unglücklicher Zweikampf mit seinem Gegenspieler.
Diese Schwächung verhieß für die 2. Halbzeit nicht Gutes, aber es sollte zunächst anders kommen. Lautstark unterstützt von den gut gefüllten Rängen, blies man zur Aufholjagd. Nach 37 Minuten hatte man den Ausgleich zum 17:17 erzielt. Zwischen der 39. und der 46. Minute hatten die Wahner dann die große Gelegenheit das Heft in die Hand zu nehmen, denn in dieser Zeit wurden gegen den TV Forsbach vier Zeitstrafen verhängt. Obwohl die Gastgeber jetzt zum Teil in doppelter Überzahl spielen konnten, gelang ihnen fast nichts. Überhastet wurden auch die besten Möglichkeiten vergeben. Der Favorit aus Forsbach wartete seelenruhig auf die Fehler des Flughafen-Teams und warf in Unterzahl auch noch Tore. Beim knappen Spielstand von 23:25 in der 50. Minute ahnte noch niemand, dass dies bereits die Entscheidung war. Aber bei den Einheimischen schwanden zusehends die Kräfte. Sie mussten jetzt ihrem kräftezehrenden Spiel Tribut zollen. Die Gäste brauchten sich fortan nicht mehr allzu sehr anzustrengen, um schlussendlich doch noch einen klaren Erfolg einzufahren. Trotz guter Chancen brachten die Wahner in den letzten 10 Minuten nur noch einen zählbaren Erfolg zustande. Am Ende waren sie etwas unter Wert geschlagen.
Die Effektivität des Angriffs betrug im 1. Durchgang ordentliche 56 %, sank aber nach dem Seitenwechsel auf nicht befriedigende 32 %.
Diese Niederlage ist weiß Gott kein Beinbruch, denn spielt man gegen nicht ganz so große Kaliber auch nur ähnlich engagiert, dürfte man noch etliche Punkte im Kampf gegen den Abstieg einfahren können. Die Mannschaft scheint trotz des verloren gegangenen Spiels, endlich in der Oberliga angekommen zu sein.
Das gut und unauffällig leitende Schiedsrichtergespann hatte diese brisante Begegnung sehr gut im Griff und machte kaum einen Fehler.
Torfolge: 3:3 (4.), 3:8 (11.), 8:10 (18.), 11:13 (24.), 14:16 (30.) – Halbzeit — 15:17 (35.), 19:19 (39.), 19:22 (44.), 23:25 (50.), 24:27 (55.), 24:30 (60.),
TV Wahn: Thomas Ehlert (TW, n.a.), Sascha Lobien (TW), Thomas Wieland (TW), Christopher Busche, Florian Butscheid (3), Markus Filp (4), Tim Fuhrmann (7), Max Huckauf (2), Benjamin Jäger (4/2), Tilo Kühn, Tom Kulik (3), Florian Lenzen (n.a.), Gordon Rastuttis (n.e.), Michael Siebert (1), Benjamin Sprengel (n.a.), Tim Sprengel (n.a.), Sasa Vukoje (n.e.),
Trainer: Stefan Filip, Co-Trainer: Sascha Lobien
Betreuer: Thomas Schmitt, Physiotherapeutin: Sandra Paulet
Zeitnehmer: Sabine Fromme, Markus Schneider, Michael Kandschur, Klaus-Henrik Tietgen, Michael Busche
Spielvorschau: Samstag 03.11.2007, 19:45 Uhr VfR Übach-Palenberg — TV Wahn
Karl Blank