TV „Jahn“ Köln-Wahn | Handball

Auch beim unmittelbaren Mitabstiegskonkurrenten TV Rodt-Müllenbach mussten sich die Oberliga-Handballer des TV Köln-Wahn geschlagen geben. Obwohl das “Flughafen-Team” lange Zeit in Führung lag, ging die letzte Partie im Jahr 2007 mit 29:33 (16:14) verloren.

Nach der Schlusssirene herrschte Ratlosigkeit im Wahner Lager. 34 Minuten hatte das Team alles richtig gemacht, um binnen sechs Minuten alles zu verspielen. Am Ende standen Wahns Handballer einmal mehr mit leeren Händen da, die 13. Niederlage im 14. Meisterschaftsspiel ließ die Chancen im Kampf um den Klassenerhalt quasi auf den Nullpunkt sinken.

Dabei hatte alles so gut begonnen: Um die Fehlerquote gering zu halten, spielte das “Flughafen-Team” seine Angriffe lange aus – und hatte mit dieser Taktik Erfolg. Von Beginn an zeigten sich die Gäste hellwach und legten schnell zu einer 5:2-Führung vor (10.). Zwar konnte Rodt-Müllenbach im Anschluss die Begegnung offener gestalten (6:6/15., 9:9/20.), trotzdem waren es die Wahner, die – angeführt von ihrem überragenden 17-fachen Torschützen Gordon Rastuttis – mit einer Zwei-Tore-Führung in die Halbzeit gingen. Florian Butscheid traf zwei Sekunden vor Ende des ersten Durchgags zum 16:14 – die Hoffnung auf den zweiten Sieg stieg.

Nach dem Seitenwechsel setzten die Gäste dort an, wo sie in Halbzeit eins aufgehört hatten. Als das “Flughafen-Team” in der 34. Minute auf 20:16 erhöhte, schien Rodt-Müllenbach am Boden und zwei Punkte zum Greifen nahe. Doch es kam alles anders: Wie aus dem Nichts bekam Wahn kein Bein mehr auf den Boden, im Angriff wurden die Bälle reihenweise verschenkt. Ein sechsminütiger Black-out sorgte für eine Wende im Spiel, an die wohl keiner der knapp 70 Zuschauer geglaubt hätte – und erst recht nicht die wieder einmal rund 30 mitgereisten Wahner Fans, die ihr Team vorbildlich unterstützten und die Halle stimmungsmäßig fest im Griff hatten.

Rodt-Müllenbach musste nur auf Fehler der Gäste warten, um mit Tempogegenstößen zum Erfolg zu kommen. Binnen sechs Minuten drehten die Gastgeber das Spiel. Nach dem 21:21 (40.) zogen die Oberberger auf 27:24 (50.) weg. Wahn war geschockt, die Partie zu Gunsten des Gegners entschieden. In der Kabine herrschte Stillschweigen, niemand konnte sich diesen plötzlichen Einbruch erklären. “Für das Selbstvertrauen und die Stimmung im Team wäre ein Sieg vor der Winterpause sehr wichtig gewesen”, erklärte ein enttäuschter Abteilungsleiter Bend Liberka.

Immerhin haben Wahns Handballer nun ein wenig Zeit, sich vom wenig erfreulichen Hinrundenverlauf zu erholen. Erst am 12. Januar 2008 steht daheim gegen die HSG Rheinbach-Wormersdorf das nächste Meisterschaftsspiel auf dem Programm.

Tobias Carspecken

Statistik: TV Rodt-Müllenbach – TV Köln-Wahn 33:29 (14:16)

Tore TV Köln-Wahn:

Gordon Rastuttis 17/10

Tim Fuhrmann 4

Florian Butscheid 3

Michael Siebert 3

Christopher Busche 1

Markus Filp 1

Torfolge:

2:5 (10.), 6:6 (15.), 9:9 (20.), 14:16 (HZ) / 16:20 (34.), 21:21 (40.), 27:24 (50.), 33:29 (Ende)

Zuschauer:

ca. 70 (davon 30 aus Wahn)